BioNTech: Verrückte Börse…
Anleger reagieren zurzeit hypersensibel auf alle News, die irgendwie mit der Corona-Pandemie zusammen hängen. Das zeigt sich heute besonders deutlich an der Nachricht von BioNTech: Das Unternehmen hat zusammen mit Partner Pfizer vom Paul-Ehrlich-Institut die Freigabe für klinische Studien der Phase I/II für einen Impfstoff gegen das Virus Sars-CoV-2 erhalten, dem Auslöser der aktuell grassierenden Pandemie. Weder ist die Zulassung der Studie überraschend noch kommt diese aus heiterem Himmel. BioNTech hatte bereits angekündigt, dass man Ende April mit Studien starten wolle, in denen der Impfstoff klinisch getestet werde. Das hat sich nun realisiert. Auch in China dürfte es eine reine Frage der Zeit sein, bis klinische Studien starten - hier arbeitet BioNTech mit Fosun Pharma zusammen.
An der Börse belohnen die Anleger dies mit einem regelrechten Kaufrausch. Aktuell notiert die BioNTech Aktie im Tradegate-Handel bei 58,01 Euro mit fast 50 Prozent (!) im Plus, das Tageshoch liegt bisher bei 63,32 Euro - das ist, zurückhalten beurteilt, reichlich für eine Nachricht, die in der aktuellen Lage anders kaum zu erwarten war und selbst für den volatilen Biotech-Sektor eine völlig ungewöhnliche Dimension. Ob einige Anleger die News mit einer Zulassung des Impfstoffs zum Vertrieb verwechseln, worum es in der heutigen Nachricht aber gar nicht gehen kann, da erst die klinische Testreihe absolviert werden muss? Möglich ist alles in dem aktuellen Chaos an der Börse…
Zu den Details der Studie: In die Untersuchungen sollen rund 200 gesunde Probanden im Alter von 18 bis 55 Jahren eingeschlossen werden. Ziel der klinischen Studie ist es vor allem, zum einen die optimale Dosis für weitere Studien zu bestimmen und zum anderen die Sicherheit und Immunogenität des Impfstoffs zu bewerten. Darüber hinaus sollen auch die Auswirkungen einer wiederholten Immunisierung für drei der vier Impfstoffkandidaten, die uRNA oder modRNA verwenden, bewertet werden, kündigt BioNTech an. Man könne „diese erste Studie am Menschen schneller als erwartet beginnen. Die Schnelligkeit, mit der wir vom Beginn des Programms bis zum Beginn der Studie voranschreiten konnten, spricht für das hohe Engagement aller Beteiligten”, sagt CEO und Mitbegründer von BioNTech, Ugur Sahin, am Mittwoch.
Hinweis auf Interessenskonflikt(e): Der / die Autor(in) oder andere Personen aus der 4investors-Redaktion halten unmittelbar Positionen in Finanzinstrumenten / Derivate auf Finanzinstrumente von Unternehmen, die in diesem Beitrag thematisiert werden und deren Kurse durch die Berichterstattung beeinflusst werden könnten: BioNTech.