DAX: Schwache Tageskerze mahnt - UBS-Kolumne
Rückblick: Der DAX befindet sich weiterhin in einer beeindruckenden Bärenmarktrally. Vom Verlaufstief des Kurseinbruchs bei 8’255 Punkten vom 16. März konnte der DAX bis zum Vortag im Tageshoch auf 10’820 Punkte zulegen. Trotzdem notiert der DAX weiterhin unter seinem 50er-EMA, dessen Eroberung einen ersten Lichtblick für die Bullen geben würde. Der übergeordnete Abwärtstrend ist also weiterhin klar intakt. Bullenmarktrallys sind für ihre Stärke bekannt und täuschen schnell einen kompletten Trendwechsel vor. Zu beachten sind auch die noch offenen Gaps auf der Unterseite bei 10’097 und 9’626 Punkten. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass der DAX vor einem nachhaltigen Trendwechsel steht, bevor diese beiden Gaps geschlossen wurden.
Ausblick: Der DAX ging am Vortag in sehr dünner Luft mit einer schwachen schwarzen Tageskerze aus dem Handel. Dies könnte ein Signal für wieder fallende Kurse sein.
Die Short-Szenarien: Der DAX knüpft am heutigen Mittwoch an die schwache schwarze Vortageskerze an und startet einen neuen Rücksetzer der sich im Verlauf dann zum Beginn einer neuen Abwärtswelle entwickeln könnte. Die Anlaufmarken wären dann die genannten offenen Gaps bei 10’097 und 9’626 Punkten. Zu beachten sind im 5-Jahreschart auch der Fibonacci-Fächer im Bereich von 11’000 Punkten sowie das ebenfalls dort verlaufende 50%-Fibonacci-Retracement die weiteren Ambitionen der Bullen wohl Einhalt gebieten dürften.
Die Long-Szenarien: Der DAX kann die Aufwärtskorrektur weiter fortsetzen und den massiven Widerstandsbereich bei 11’000 Punkten nachhaltig überwinden. Sollte dies den Bullen trotz der Coronavirus-Krise gelingen, dürfte sich direkt weitere Aufwärtsdynamik entwickeln und den DAX bis zum 60%-Fibonacci-Retracement bei etwa 11’680 Punkten hochtreiben.