Börsencrash: Der Computer kennt keine Panik - ARTS Kolumne
Die Ausbreitung des Coronavirus hat die Börsen, nachdem viele Aktienindizes im Februar noch Höchststände erreicht hatten, weltweit in kürzester Zeit auf Talfahrt geschickt. Am 16. März 2020 hatte der Dow Jones 12,9 Prozent an Wert verloren und damit den stärksten Tagesverlust seit dem Schwarzen Montag vom Oktober 1987 verzeichnet. Der globale Aktienmarkt MSCI World Euro hat in nur wenigen Tagen (29.2. – 23.3.) mehr als ein Drittel seines Wertes eingebüßt. Assetklassen, die üblicherweise wenig korreliert mit Aktien sind, gaben ebenfalls nach: Öl- und Goldpreise sowie die Kurse von Staats- und Unternehmensanleihen rauschten kurzzeitig nach unten.
In solch von Extremen geprägten und volatilen Zeiten ist es selbst für gestandene Anlageprofis schwierig, die Nerven zu behalten und die weitere Marktentwicklung einzuschätzen. Fundamentale Betrachtungen spielen in einem solchen Anlageumfeld so gut wie keine Rolle mehr, die Märkte werden überwiegend von Angst und Panik, die ebenso schnell in Gier umschlagen können, beherrscht. In einem solch erratischen Marktumfeld haben sich Strategien historisch bewährt, die versuchen, das Portfolio zu beschützen, indem sie einerseits Verluste strikt begrenzen und andererseits auch darauf abzielen, an einer Erholung der Kurse, die sich früher oder später einmal einstellen wird, zumindest zum Teil zu partizipieren. Ein trendfolgendes Handelssystem wie das Modell von ARTS Asset Management, das alle Entscheidungen emotionslos rein quantitativ trifft, scheint für diese Aufgabe besonders gut geeignet zu sein.
Quantitative Anlagestrategie orientiert sich an Daten und systematischen Regeln
Ein quantitatives Handelssystem orientiert sich bei seinen Investmententscheidungen strikt an Daten und mathematischen Regeln und das ohne Emotionen, wie Panik oder Gier. Mit Hilfe des Computers wird eine breite Masse an Daten rund um die Uhr ausgewertet. Somit hat der quantitative Fondsmanager immer die tagesaktuellen Kursentwicklungen auf den weltweiten Märkten vollständig auf dem Radar. Um an einer stringenten Anlagesystematik festzuhalten, entwickelt das Fondsmanagement Algorithmen, die das Investieren nach quantitativen Regeln ausführen.
Folgt das Fondsmanagement einer Momentumstrategie, werden die Daten von Aktien bzw. Aktienfonds nach der Dynamik ihrer Kurszuwächse („Momentum“) analysiert. Diese Momentum-Theorie besagt, dass Sektoren und Regionen, die in der jüngeren Vergangenheit die relativ stabilsten Aufwärtstrends im Vergleich zu allen anderen Märkten hervorgebracht haben, mit hoher Wahrscheinlichkeit weiterhin zu den Top-Performern zählen werden. Auch das System von ARTS Asset Management funktioniert nach diesem Prinzip und versucht einerseits gezielt in die stabilsten Trends zu investieren und andererseits große Verluste zu vermeiden.
Wie geht es weiter an den Aktienmärkten?
Langfristiger Bärenmarkt oder nur kurzer, aber heftiger Börsencrash? Derzeit scheinen fundamentale Gesetzmäßigkeiten außer Kraft gesetzt zu sein. So verzeichnen beispielsweise auch Sektoren wie „Gesundheitswesen“ oder der „Onlinehandel“ trotz steigender Nachfrage erhebliche Kursrückgänge. Wie lange die Auswirkungen der Coronakrise auf die Wirtschaft, respektive auf die Aktienmärkte noch anhalten, bleibt abzuwarten. Aufgrund des flexiblen Anlagesystems ist das quantitative Handelssystem in der Lage, wieder in den Aktienmarkt sukzessive einzusteigen, wenn dieser sich, entgegen der derzeitigen Tendenz wieder erholt. Die ausgewerteten Daten müssen jedoch ein klares Bild von einer Trendumkehr liefern, bevor die Aktienquote wieder markant erhöht wird. Welche Branchen und Länder dann in der Post-Coronawelt zuerst eine gute Performance liefern, wird das technische Handelssystem anzeigen. Bis dahin heißt es abwarten, zuhause (!) Tee trinken und gesund bleiben.
Zum Autor: Leo Willert ist Gründer und Head of Trading bei ARTS Asset Management.