Lufthansa: Doppelte Abstufung der Aktie
Corona trifft die Lufthansa hart. Zwei Drittel der Lufthansa-Mitarbeiter sind in Kurzarbeit. 700 von 760 Flugzeuge wurden stillgelegt. Der Flugplan ist auf ein Minimum geschrumpft. Das geht an die Substanz der LH. Möglicherweise wird der Staat daher der Fluggesellschaft helfen. Dabei kann es sich um Kredite handeln, möglicherweise aber auch um einen Einstieg mittels Kapitalerhöhung. Dabei liegt die Marktkapitalisierung der Lufthansa nur noch bei rund 4 Milliarden Euro. Hier wäre somit eine größere Maßnahmen notwendig.
Die Liquidität der Lufthansa steht aktuell bei rund 5 Milliarden Euro. Eigene Flugzeuge mit einem Buchwert von 10 Milliarden Euro können notfalls als weitere Sicherheit genutzt werden.
Bisher ist völlig unklar, wann der Flugbetrieb wieder normal laufen wird. Die Experten der DZ Bank glauben, dass sich die Lage frühestens im dritten Quartal langsam verbessern wird. Die wirkliche Erholung könnte erst im kommenden Jahr erfolgen. Man rechnet mit Kapazitätskürzungen im gesamten Sektor. Bis das Vorkrisenniveau wieder erreicht wird, kann es Jahre dauern.
Die Analysten reduzieren ihr Votum für die Aktien der Lufthansa in dieser Situation von „halten“ auf „verkaufen“. Das Kursziel fällt von 9,00 Euro auf 6,50 Euro zurück. Im Kursziel wird ein Corona-Abschlag einberechnet.
Für das laufende Jahr prognostizieren die Analysten einen Verlust je Aktie von 3,87 Euro (alt: +0,35 Euro). Im kommenden Jahr soll es einen Gewinn je Aktie von 1,77 Euro (alt: 2,65 Euro) geben. Die erste Prognose für 2022 steht bei 2,35 Euro.
Die Aktien der Lufthansa gewinnen am Mittag 2,9 Prozent auf 8,906 Euro.