Commerzbank: Kaum Interesse an der Übernahmeofferte für comdirect
Nach dem Ende der Annahmefrist für das Übernahmeangebot der Commerzbank an die Aktionäre der comdirect bank hat der MDAX-Konzern Bilanz gezogen. „Bis zum Ende der Annahmefrist haben comdirect-Aktionäre in Summe 457.343 Aktien angedient”, heißt es von Seiten der Commerzbank. Ihren Anteil an der Direktbank aus Quickborn, die bereits jetzt eine Tochtergesellschaft des Bankkonzerns ist, hätte das Unternehmen damit auf 82,61 Prozent ausgebaut.
Allerdings hat die Annahmequote die Ziele der Commerzbank weit verfehlt. „Damit ist die Vollzugsbedingung der Mindestannahmeschwelle von 90 Prozent nicht erfüllt, sodass das Erwerbsangebot nicht vollzogen wird. comdirect-Aktionäre behalten somit zunächst ihre Aktien”, kündigt die Commerzbank an.
Damit müssen die Frankfurter auf „Plan B” setzen. Nun solle eine direkte Verschmelzung der comdirect bank auf die Commerzbank vorangetrieben werden, kündigt man an. Hierzu ist die Zustimmung der Aktionäre auf beiden Hauptversammlungen vonnöten. Anschließend würden Aktionäre der comdirect bank Aktien der Commerzbank für ihre Papiere erhalten.
„Von der Logik der Integration der comdirect sind wir fest überzeugt und wir sind gut vorbereitet. Ich will mehr comdirect in der Commerzbank, und das Bündeln unserer Kräfte ist der beste Weg dorthin. Jetzt steht die Direktverschmelzung der comdirect auf die Commerzbank an. Die dafür notwendigen Maßnahmen werden wir nun unverzüglich einleiten”, so Martin Zielke, Vorstandsvorsitzender der Commerzbank. „Von der Zusammenführung profitieren alle Kunden: comdirect-Kunden können sich weiter auf das gewohnte Angebot bei Produkten, Services und Brokerage verlassen. Zusätzlich wird ihnen das Filialnetz der Commerzbank neue Optionen bieten. Die Commerzbank-Kunden erhalten Zugang zum ausgezeichneten Digital-Angebot der comdirect”, so der Manager.