Noratis: Ein ambitioniertes Ziel
Derzeit befinden sich rund 2.200 Einheiten im Portfolio von Noratis. Bis zum Jahresende kann die Zahl auf 2.400 Einheiten oder noch etwas mehr ansteigen. Aber das ist aus Sicht von Noratis-Vorstand Andre Speth nur ein Zwischenziel. Mittelfristig möchte der Bestandsentwickler das Portfolio auf 10.000 Einheiten bis 15.000 Einheiten vergrößern, wie er unserer Redaktion auf dem Eigenkapitalforum in Frankfurt berichtet.
Doch der Markt ist dabei aktuell nicht sehr hilfreich. Viele mögliche Käufe sind zu einfach zu teuer. Hier muss man die Spreu vom Weizen trennen und sich nicht verrennen. Noratis kauft meist in Randlagen ein größeres Portfolio aus Siedlungs- oder Werkwohnungen, deren Zustand nicht ganz optimal ist. In der Folge führt man teils Renovierungsmaßnahmen durch, ohne dass es zu einer Entmietung kommt, und verkleinert den Leerstand. Dann wird das inzwischen aufgehübschte Objekt wieder verkauft. Die Haltedauer liegt meist zwischen zwei und drei Jahren.
Noch ist der Blockverkauf von Liegenschaften der Umsatzbringer bei Noratis. 2018 kamen 48,2 Millionen Euro durch Verkäufe in die Umsatzstatistik, die Mieten trugen 7,9 Millionen Euro zum Umsatz bei. An diesem Verhältnis will die Gesellschaft arbeiten, den Mietanteil will Speth steigern.
Unverändert sind aber zwei bis drei große Verkaufs-Transaktionen bei der im Segment Scale gelisteten Noratis notwendig, um den Gewinn einzufahren. Das sichert gleichzeitig die Dividende (1,30 Euro) ab. Eine weitere Steigerung der Ausschüttung ist nicht das große Ziel bei Noratis, sinken sollte die Dividende aber auch nicht. Eine Rendite von 5 Prozent bis 6 Prozent ist ein guter Zielwert.
Bei der Prognose bleibt Noratis eher konservativ. Man will EBIT und Vorsteuergewinn auf dem Vorjahresniveau halten. 2018 lagen diese Werte bei 15,6 Millionen Euro bzw. 12,8 Millionen Euro. Nach dem ersten Halbjahr 2019 meldete Noratis ein EBIT von 8,8 Millionen Euro und einen Vorsteuergewinn von 6,9 Millionen Euro.
Um die Finanzierung von Zukäufen macht sich Speth keine Sorge, man hat zuletzt immer gute Konditionen bekommen. Bei den besicherten Bankdarlehen liegt der jährliche Zinssatz bei 1,6 Prozent. Für die Zukunft könnte eine neue Anleihe eine Option sein. Vor einigen Monaten hatte man darüber schon einmal laut nachgedacht. Da sich jedoch erhoffte Kaufmöglichkeiten zerschlagen hatten, wurde nichts aus der Emission. Speth liebäugelt ebenso mit einem unbesicherten bilateralen Kredit. Einzelheiten dazu gibt es in Frankfurt aber nicht.