Gazprom: Gasleitung Nord Stream 2 wird in den nächsten Monaten vollendet - Commerzbank Kolumne
Die gut 1.200 km lange Gaspipeline soll 2020 den Betrieb aufnehmen. Der russische Staatskonzern Gazprom trägt die Hälfte der Kosten von gut 9.5 Mrd. EUR. Die andere Hälfte teilen sich die europäischen Energiekonzerne Wintershall Dea, OMV (Österreich), die deutsche Uniper, Royal Dutch Shell und die französische ENGIE. Die Gasleitung, gegen die Donald Trump, u.a. Polen und die Ukraine sind, soll jährlich bis zu 55 Mrd. Kubikmeter Erdgas nach Deutschland transportieren und damit die jetzige Lieferkapazität verdoppeln. EU-weit wurde 2019 knapp 460 Mrd. Kubikmeter Erdgas verbraucht, nur 1/3 stammte aus europäischer Förderung.
Anleihen
Deutschland: Erzeugerpreise (Okt), 08:00 Uhr
USA: Protokoll der letzten Fed-Sitzung
Bundesanleihen tendierten gestern überwiegend schwächer. Weiterhin fehlte es aber an wichtigen Impulsen. Die Staatsanleihen in der Euro-Peripherie entwickelten sich uneinheitlich. Am Nachmittag trübte sich die Stimmung an den Kapitalmärkten ein und die Spreads ggü. Bundesanleihen stiegen wieder an. Vor allem italienische Staatsanleihen mussten deutlichere Kursverluste hinnehmen. In den USA erhöhten sich die Baubeginne im Oktober um 3,8% M/M auf 1,314 Mio. (annualisiert); erwartet worden war allerdings ein höherer Zuwachs. Positiv überraschten dagegen die Baugenehmigungen: Sie legten um 5,0% ggü. Vormonat bzw. 1,461 Mio. (annualisiert) deutlich zu. Es ist der höchste Wert seit Mitte 2007. Vor allem die Entwicklung bei den Einfamilienhäusern übertraf die Erwartungen. Die Bau-beginne im Oktober steigerten sich 3,2% M/M bzw. 7,6% J/J. Aber auch die Tendenz bei den Mehrfamilienhäusern blieb robust. Die seit vergangenem Jahr stark gesunkenen Hypothekenzinsen haben dem US-Immobilienmarkt wieder Leben eingehaucht. Im 3. Quartal sind die Bauinvestitionen zum ersten Mal seit Ende 2017 wieder gestiegen. Der Rückgang im September dürfte ein Ausreißer gewesen sein. Am Montag trafen sich US-Präsident Trump, Finanzminister Mnuchin und Fed-Präsident Powell. Viel Neues ergab das Gespräch nicht. Trump findet die Zinsen in den USA weiterhin als zu hoch. Außerdem habe der starke USD negative Auswirkungen auf die US-Industrie. Heute wird das Protokoll der letzten Fed-Sitzung vom 30. Oktober veröffentlicht. Es ist die Sitzung, bei der Powell bis auf weiteres eine Zinspause signalisiert hat. Märkte rechnen jetzt nur noch mit gut einer Zinssenkung im Laufe des nächsten Jahres. Der Fokus liegt momentan weiterhin auf dem Handelskonflikt, bei dem sich keine Fortschritte zeigen.
Aktien
Rheinmetall, Kapitalmarkttag
Talanx, Kapitalmarkttag
Target, Ergebnis Q3
Obwohl es im laufenden Handelskonflikt zwischen den USA und China weiterhin keine Fortschritte zu vermelden gab, konnten die europäischen Indizes über den größten Teil des Börsentages ihre frühen Kursgewinne verteidigen. Doch mit der näher rückenden Handelseröffnung an der Wall Street setzte dann ein Abwärtstrend ein, der sie in negatives Terrain führte. Im Dax 30 stachen die Aktien des Triebwerkbauers MTU (+2,6%) positiv heraus. Am anderen Ende der Kursta-belle fanden sich die Titel von RWE (-0,9%) wieder, die am Vortag noch deutlich zugelegt hatten. Im MDAX standen unter anderem die Aktien des Dax-Absteigers ThyssenKrupp (+2,3%) im Fokus. Hier sorgten Meldungen über die voranschreitende Strukturierung des Stahlkonzerns für Kursgewinne. Die Branchen in Euroraum entwickelten sich in der Breite schwächer, insbesondere der Mediensektor (-1,9%) verzeichnete starke Kursabschläge. Positiv tendierten hingegen vor allem die Unternehmen aus dem Bereich Reise und Freizeit. An der Wall Street traten die großen Leitindizes weiterhin auf der Stelle. Der Dow Jones Industrial wurde durch den Kursverlauf der Aktien von Home Depot (-5,4%) gedrückt. Der Handelsriese hatte zum zweiten Mal in diesem Jahr seine Wachstumsprognosen zurückgenommen. Noch stärker traf es die Titel des Einzelhändlers Kohl’s (-19,5%), der sowohl schwächere Quartalszahlen als auch eine Senkung der Gewinnziele präsentiert hatte. An den asiatischen Börsen sorgen heute Morgen die erneuten Drohungen des US-Präsidenten im laufenden Handelskonflikt sowie enttäuschende Exportdaten Japans in der Breite für schwächere Kurse. Auch die europäischen Märkte werden angesichts der neuen Unsicherheiten mit Abschlägen eröffnen.