Wirecard Aktie stürzt ab: Immer wieder Singapur...
Immer wieder Singapur: Gestern Abend kam die Wirecard Aktie erneut stark unter Druck und wieder einmal war es ein Pressebericht in Zusammenhang mit der Tochtergesellschaft des DAX-notierten Konzerns, die in dem asiatischen Stadtstaat beheimatet ist. Diesmal geht es im „Handelsblatt” um ein nicht vorhandenes Testat der Wirtschaftsprüfer für die Bilanz 2017 der Tochtergesellschaft. Wie nervös der Markt bezüglich solcher Neuigkeiten bei der Wirecard Aktie ist, zeigt die Kursreaktion: Aktuelle Indikationen am Mittwochmorgen notieren bei 111,20/112,10 Euro. Am gestrigen Nachmittag hatte die Wirecard Aktie den XETRA-Handel noch bei 121,25 Euro und damit kaum verändert zum gestrigen Schlusskurs beendet.
Der ganz große Kurssturz, den die „Financial Times” Ende Januar/Anfang Februar 2019 mit ihren Berichten zu den Aktivitäten Wirecards in Singapur entstehen ließ´, ist es diesmal also nicht. Nichts desto trotz lässt der Kursrutsch charttechnische Verkaufssignale entstehen. Wie weit die Abwärtsbewegung im liquiden XETRA-Handel gehen wird, muss sich zeigen. Erste charttechnische Unterstützungen auf dem aktuellen Kursniveau finden sich im Chart der Wirecard Aktie bei 112,80/113,25 Euro, zurzeit knapp unterschritten, sowie im Bereich um 110,10/111,00 Euro. Eine starke Supportzone wartet auf den Aktienkurs von Wirecard dann um 106,70/107,85 Euro.
Mehr zu dem Thema lesen Sie im Tagesverlauf auf 4investors. Hier noch einmal unser Bericht vom gestrigen Abend zu Wirecard und dem „Handelsblatt”-Bericht:
Wirecard: Singapur-Tochter bringt neuen Ärger
Wirecards Geschäfte in Asien treten erneut ins Rampenlicht - und das nicht gerade zur Freude der Aktionäre des DAX-Konzerns. Auslöser ist ein neuer Bericht im „Handelsblatt”: Den Angaben zufolge verweigert der Wirtschaftsprüfer EY für Wirecards ohnehin umstrittene Tochtergesellschaft in Singapur das Testat für die Bilanz des Jahres 2017. Dabei beruft sich die Zeitung auf Dokumente der Finanzaufsicht des asiatischen Stadtstaates. Demnach können die Wirtschaftsprüfer von EY, früher Ernst & Young, „weder die Angemessenheit, Vollständigkeit und Richtigkeit des Jahresabschlusses feststellen”. Auch könne man nicht abschätzen, ob und in welchem Umfang Anpassungen erforderlich sein könnten, zitiert das „Handelsblatt”.
Die Tochtergesellschaft Wirecards in Singapur stand bereits im Zentrum der „Asien-Affäre”, die Wirecards Aktienkurs im ersten Quartal einen heftigen Sturz einbrachte. Auslöser des verweigerten Testats sind offenbar zum einen die Ermittlungen der Behörden zu den Anfang 2019 von der „Financial Times” berichteten Vorwürfen. Darüber hinaus kritisieren die Wirtschaftsprüfer laut „Handelsblatt” unter anderem mangelnde Erklärungen zu Unterlagen und Transaktionen.
„Stimmen aus dem Konzern verweisen auf die Ermittlungen in Singapur und das Drunter und Drüber, das nach dem Abgang des lokalen Finanzchefs geherrscht habe. Doch das kann allenfalls eine schwache Begründung sein, die Öffentlichkeit über diesen Fakt im Unklaren zu lassen. Wenn das verweigerte Testat so einfach erklärt werden kann, ist es umso fraglicher, warum der Konzern die Anleger nicht aktiv darüber informiert hat”, kritisiert die Zeitung das Unternehmen in einem begleitenden Kommentar.
Von Wirecard gibt es bisher keine Stellungnahme zu dem neuen Medienbericht über die Aktivitäten in Singapur.