Wirecard: Na da darf man gespannt sein - Aktie verpasst Befreiungsschlag
Wirecard-Chef Markus Braun hat heute in einem Interview die Spannung in Sachen der anstehenden Neunmonatszahlen erhöht. „Wir entwickeln unser Berichtswesen konstruktiv weiter und wir werden auch jetzt mit den Neun-Monats-Zahlen wieder etliche zusätzliche Kennzahlen aufnehmen”, sagte der Manager des DAX-notierten Unternehmens im Interview mit n-tv. Zu den Quartalszahlen ließ Braun sich natürlich noch keine Details entlocken, strahlte aber Zuversicht aus: „Es ist sehr gut gelaufen”, so der Manager. Man darf also gespannt sein auf die Zahlen und vor allem die Prognose der Süddeutschen für 2019.
Das Statement überrascht allerdings nicht, wenn man sich die operativen Nachrichten Wirecards aus den letzten Monaten anschaut. Dass Braun im Interview die jüngsten Anschuldigungen seitens der „Financial Times” gegen das Unternehmen erneut zurück weist, überrascht ebenso wenig. Bis die Nummer aus der Welt ist, wird aber noch einige Zeit vergehen. KPMG soll die Vorwürfe prüfen - das Audit wird einige Monate verschlingen. Braun glaubt nicht daran, dass Wirecard Bilanzen für 2016 und 2017, die im Fokus des „FT”-Berichts standen, korrigieren muss - die Bilanzen korrigieren zu müssen wäre für den DAX-Konzern der Super-GAU in Sachen Glaubwürdigkeit. Bis Klarheit herrscht, welche Seite richtig liegt, werden sich die Anleger aber noch einige Monate in Geduld üben müssen.
Die Situation liegt weiter wie Blei auf dem Aktienkurs, der heute trotz des Statements von Braun nicht großartig voran kam. Eine zuvor unterschrittene charttechnische Signalzone um 114,40/114,55 Euro blieb auch heute im Blickpunkt. Mit Kursen zwischen 113,50 Euro und 115,45 Euro verpasste Wirecards Aktienkurs aber den Befreiungsschlag nach oben deutlich. Hierzu hätten 117,15 Euro und die darunter liegende charttechnische Hürdenzone überwunden werden müssen. Das gelang deutlich nicht. Alles in Allem also ein Tag, der bisher ohne wesentliche charttechnische Impulse verlaufen ist.