Wirecard greift Banken an - Aktie fehlen Impulse
Dass Fintech-Unternehmen wie Wirecard für die Banken mehr und mehr zur großen Konkurrenz werden, ist nichts großartig Neues. Eine aktuelle Neuigkeit von Wirecard bringt dies allerdings wieder einmal in den Fokus: Das DAX-notierte Unternehmen hat die Payment-App „boon planet” nach einer Pilotphase nun komplett für die Nutzung auf Android-basierten mobilen Geräten freigeschaltet. Nutzer von iOS-Geräten sollen demnächst folgen.
„Nutzer können SEPA-Überweisungen an Dritte tätigen und eine physische Debit-Mastercard in Kombination mit ihrer boon App verwenden”, meldet das süddeutsche Unternehmen am Dienstag. Kontaktlose Zahlungsmöglichkeiten gehören ebenso zum Angebot wie eine Multi-Banking-Funktion. „Nutzer können damit ihren kompletten finanziellen Alltag verwalten und künftig auch von weiteren Services wie Versicherungen, Loyalty-Funktionen, Mobilitätsdiensten und zusätzlichen Finanzdienstleistungen profitieren”, so Wirecard weiter. Man will darüber hinaus Überziehungskredite und Sparpläne in die App integrieren. Die App ist ein klarer „Angriff” des Unternehmens gegen den Bankensektor und will diesem Marktanteile streitig machen.
Vor dem Hintergrund des jüngsten Berichts über Wirecard in der „Financial Times” (wir berichteten) ist die Lage für die Aktie an der Börse aber weiter angespannt. Auch im Handel am heutigen Dienstag bleibt der Aktienkurs des DAX-notierten Unternehmens in der Widerstandszone stecken, die schon in den Tagen zuvor weitere Kursbewegungen blockiert hatte. Bisher pendelt das Papier am Vormittag bei Kursen zwischen 114,50 Euro und 116,20 Euro. Aktuell notiert Wirecards Aktienkurs leicht im Minus bei 115,00 Euro. Die gute Nachricht: Damit geht auch nach unten bisher nichts.