Netflix Aktie: Euphorie nach Zahlen währt nur kurz - UBS-Kolumne
Rückblick: Eine der Enttäuschungen im Technologiebereich seit dem Sommer stellen zweifelsohne die Aktien von Netflix dar. Einmal mehr fulminant in das Jahr 2019 gestartet, ebbte die Euphoriewelle bei dem Titel bereits im Laufe des ersten Quartals ab. Der Bruch der Unterstützung bei 342,50 USD im Juli stellte wiederum ein starkes Verkaufssignal dar, das bis dato Bestand hat. Daran ändert auch der jüngste Kursspike infolge der Präsentation des Quartalsberichts in der Vorwoche nichts. Der Wert legte temporär zweistellig zu, gab aber noch im Wochenverlauf sämtliche Gewinne wieder ab.
Ausblick: Der mittelfristige Abwärtstrend in den Aktien von Netflix ist intakt. In den kommenden Wochen sind weitere Jahrestiefs zu befürchten, auch das Dezembertief 2018 könnte fallen.
Die Short-Szenarien: Das bearishe Reversal in der Vorwoche nach einer ersten positiven Reaktion infolge der Zahlenbekanntgabe wiegt schwer. Der Abverkauf führte den Wert zurück an einen kurzfristigen Aufwärtstrend, der seit September Bestand hat. Gelingt den Käufern dort keine Stabilisierung, dürfte der Titel bis an eine seit Juli 2018 konstruierbare Abwärtstrendlinie und das Zwischentief bei 264,57 USD nachgeben. Dort sollten sich die Bullen spätestens zu Wort melden, ansonsten dürfte der Anstieg seit September komplett rückabgewickelt werden, was ein Ziel bei 252,28 USD bedeuten würde. Ein Bruch dieser Marke würde den Abwärtstrend der letzten Monate bestätigen und weitere Verluste in Richtung des Tiefs aus dem Dezember 2018 bei 321,26 USD nach sich ziehen.
Die Long-Szenarien: Die Unterkante eines kleinen Gaps aus dem Januar 2019 bei 275,79 USD in Verbindung mit der erläuterten Aufwärtstrendlinie bietet Unterstützung. Im Zuge einer Gegenbewegung könnten die Aktien von Netflix den EMA50 bei 289,70 USD testen. Doch erst, wenn dieser gleitende Durchschnitt wieder zurückerobert wird, wäre der Widerstand bei 305,81 USD noch einmal erreichbar. Kann der Wert auch diese Hürde hinter sich lassen, stellt sich der Erholung bei 318,60 USD ein Kreuzwiderstand aus einer Horizontalen und dem EMA200 in den Weg. Dort ist ein Abpraller folglich sehr wahrscheinlich. Stand jetzt bessert nur eine Rückkehr in die ehemalige Seitwärtsphase im Frühjahr mit Kursen über 342,47 USD das Chartbild auf.