Wirecard: Das ist hart…
Da verlegt Wirecard den Innovations- und Kapitalmarkttag von London nach New York, um vor allem die vielen skeptischen US-Investoren von der eigenen Strategie und den Aussichten zu überzeugen. Und ausgerechnet jetzt ereilt die Wirecard-Aktie eine Hiobsbotschaft der US-Investmentbank Goldman Sachs. Diese hatte den DAX-Wert lange auf der „Conviction Buy List” geführt - einer Empfehlungsliste für besonders deutliche Kaufempfehlungen der Analysten. Nach dem „Happening” in New York wurde Wirecards Anteilschein nun von dieser Liste gestrichen.
Immerhin bleibt Goldman Sachs aber bei der Kaufempfehlung für die Fintech-Aktie. Man sieht die Zielmarke für Wirecards Aktienkurs zudem unverändert bei 230 Euro. Dass man den Titel von der Empfehlungsliste gestrichen habe, liege an interessanteren Investmentchancen in dem Sektor, so Goldman Sachs zur Begründung. Immerhin rechnen die Analysten weiter damit, dass sich Wirecard besser als die Branche entwickeln werde.
Interessant: Andere US-Adressen äußern sich weiter skeptisch zur Wirecard-Aktie, die hierzulande dagegen meist hohe Kursziele von Analysten im Bereich von bis zu 270 Euro erhält. So erwartet die Bank of America einen Kursrückgang der Wirecard Aktie auf 120 Euro. Die Einstufung lautet „Underperform”. Von den Analysten gibt es Kritik an der Transparenz, was Wirecards Wachstumstreiber angeht. Das scheint sich auch nach dem Event in New York vom Dienstag nicht geändert zu haben. Morgan Stanley nennt mit einem Kursziel von 190 Euro dagegen ein deutlich über dem aktuellen Kurs liegendes Ziel in der Nähe von Wirecards Allzeithoch bei 199 Euro.