GK Software: Lizenzumsätze als Zünglein an der Waage
Das vergangene Jahr war bei GK Software alles andere als einfach. Das Papier hat sich von rund 108 Euro auf unter 54 Euro halbiert. Inzwischen geht es wieder nach oben, die GK-Aktie steht bei rund 62,00 Euro. Bei der Kursentwicklung muss jedoch auch eine Kapitalerhöhung berücksichtigt werden, GK Software hat damit 5,1 Millionen Euro ins Unternehmen geholt.
Auf einer IR Konferenz von Rüttnauer Research in Wien macht Rene Schiller, IR-Chef von GK Software, deutlich, dass man mit dem Ergebnis in 2018 nicht zufrieden war. 2019 bewertet er als Zwischenschritt. Das Wachstum setzt sich aber fort, in den USA hat GK Software vier neue Kunden gewonnen, in anderen Regionen wurden weitere fünf Kunden hinzugewonnen.
Die Halbjahreszahlen sind noch eher schwach ausgefallen, doch Schiller setzt auf das zweite Halbjahr. Erwartet wird ein deutlicher Anstieg der Lizenzumsätze in der zweiten Jahreshälfte. EBIT und EBIT-Marge sollen gegenüber 2018 zulegen.
Allerdings könnte sich das Projekt „Pro-Fit“ noch negativ auf das operative Ergebnis auswirken. Mit diesem Programm will GK Software seine Organisation straffen und das Ressourcenwachstum kontrollieren. Die volle Wirkung in den Zahlen soll sich ab dem kommenden Jahr zeigen.
Dann will GK Software auch seine Marktposition in Amerika ausdehnen und sich in Frankreich etablieren. Die Fiskalisierung in Deutschland sollte 2020 ebenfalls für Impulse sorgen. Es müssen aufgrund der Gesetzgebung viele Kassensysteme neu ausgestattet werden.
Drei große Entwicklungsthemen sieht Schiller in seiner Wiener Präsentation: Cloud, Fuel und Künstliche Intelligenz. Die Cloud im KMU-Bereich erfordert eine einheitliche technologische Plattform. Bei den Ölgesellschaften muss man sich stärker auf digitalisierte Prozesse einstellen, doch noch fehlt den großen Ketten eine moderne Filiallösung. In beiden Fällen kann GK Software helfen. Zwei amerikanische Kunden haben sich im Ölbereich schon für eine Lösung von GK Software entschieden. Und die Künstliche Intelligenz ist der Haupttreiber bei der Digitalisierung im Einzelhandel. Hier kann AIR von GK die Filialautomatisierung übernehmen.
Die Analysten von SMC Research stehen dem Titel positiv gegenüber. Sie sprechen eine Kaufempfehlung für die Aktien von GK Software aus. Das Kursziel liegt bei 105,00 Euro. Aus ihrer Sicht wird die Entwicklung im Softwaregeschäft im vierten Quartal für den Jahreserfolg entscheidend werden. Eine Trendwende ist demnach erreichbar.