Voltabox Aktie in „Crash-Stimmung” - auch Paragon nach Gewinnwarnung betroffen
Schwächer als erwartet verlaufende Geschäfte bei Voltabox lassen heute den Aktienkurs der Gesellschaft selbst sowie auch der Konzernmutter Paragon einbrechen. Beide Unternehmen hatten gestern Abend Gewinnwarnungen für das laufende Jahr vorgelegt. Die Konsequenzen an der Börse sind drastisch. Die Voltabox Aktie crasht heute Vormittag auf ein neues Allzeittief bei 5,80 Euro, aktuell notiert das Papier bei 6,26 Euro mit mehr als 49 Prozent im Minus. Im Verlauf des Vormittags konnte die Voltabox Aktie ihren Crash bei 5,80/5,94 Euro vorerst stoppen. Aktuell stellt sich die charttechnische Frage, ob der Aktienkurs ein kleines Hindernis bei 6,26 Euro überwinden kann.
Auch der Aktienkurs der Konzernmutter Paragon fällt deutlich, das bisherige Tagestief ist bei 9,82 Euro notiert. Aktuell liegt der Anteilschein bei 10,52 Euro und verliert mehr als 37 Prozent an Wert. Das Minus ist damit zwar moderater als bei Voltabox, angesichts der Höhe der Kursverluste ist dies aber nur ein schwacher Trost. Abzuwarten bleibt, ob die Paragon Aktie alte charttechnische Signalmarken an der 11-Euro-Marke wieder zurück erobern kann, oder ob hier das charttechnische Verkaufssignal intakt bleibt.
Hier noch einmal unser Bericht zur Gewinnwarnung bei Voltabox, die auch bei der Mutter paragon zu einer Gewinnwarnung geführt hat:
Bei Voltabox läuft es 2019 nicht wie geplant. Daher muss die Gesellschaft aus Delbrück ihre Umsatz- und Gewinnerwartung zurücknehmen, Voltabox spricht eine entsprechende Gewinnwarnung aus. So soll es 2019 einen Umsatz von 70 Millionen Euro bis 80 Millionen Euro geben. Die alte Prognose lag bei 105 Millionen Euro bis 115 Millionen Euro. Statt einer EBIT-Marge von 8 Prozent bis 9 Prozent geht Voltabox nun von einem operativen Verlust aus. Die EBIT-Marge soll bei -8 Prozent bis -9 Prozent liegen.
Für die Warnung gibt es vor allem zwei Gründe. Der Großauftrag eines Telekommunikationsanbieter aus den USA verzögert sich, er wird erst 2020 wirklich relevant für den Umsatz. Dieser Auftrag hat ein Volumen von 22 Millionen Dollar. Das entspricht etwa 19,6 Millionen Euro.
Außerdem gibt es eine Umstellung eines Lieferanten auf eine neue Zell-Generation. Hier kommt es zu einer Unterbrechung der Materialversorgung. Eine Produktion muss für mehrere Monate unterbrochen werden. Daraus resultiert eine Umsatzverschiebung von mindestens 12 Millionen Euro in das kommende Jahr.
2020 will Voltabox wieder schwarze Zahlen schreiben, entsprechende Maßnahmen werden vorbereitet.
Im ersten Halbjahr steigt der Umsatz bei Voltabox um 77 Prozent auf 32,1 Millionen Euro an. Um die neue Prognose zu erreichen, muss das zweite Halbjahr stärker ausfallen. Das EBIT sinkt von 0,1 Millionen Euro auf -3,6 Millionen Euro. Weitere Zahlen von Voltabox gibt es am 21. August.