Lufthansa Aktie: Droht ein Sturz unter die 10-Euro-Marke?
Der Börse haben die Zahlen der Lufthansa überhaupt nicht gefallen. Ein Minus von mehr als 6 Prozent auf 14,21 Euro stand gestern für die Lufthansa Aktie zu Buche, im Tagesverlauf ging es bis auf 14,005 Euro nach unten. Mit dem Rutsch einher geht ein charttechnisches Verkaufssignal: In der technischen Analyse zur Lufthansa Aktie zeigt sich ein Break unter das bisherige Baissetief bei 14,335 Euro. Sah dieses Verkaufssignal gestern zwischenzeitlich sehr stabil aus, hat die Kurserholung an dieses charttechnische Signal zumindest ein kleines Fragezeichen gemalt. Aktuelle Indikationen für den DAX-Wert notieren am Mittwochmorgen bei 14,15/14,25 Euro auf einem kaum veränderten Niveau.
Für einen Rebreak und damit in der technischen Analyse dem Aufbau einer Bärenfalle braucht die Lufthansa Aktie also noch deutlich mehr Schwung. Ohnehin muss man bei der Marke noch etwas genauer hinschauen: Nach dem gestrigen Absturz auf das Tagestief endeten Gegenbewegungen spätestens im Bereich 14,31/14,39 Euro. An dieser Zone um das ehemalige Baissetief herum könnte also eine Reaktionsmarke für die Lufthansa Aktie liegen. Kommt es zum stabilen Rebreak hierüber, wäre dies ein Kontersignal, das den Aktienkurs der Airline in eine Erholungsbewegung schicken könnte. Allerdings ist erst einmal nicht viel Potenzial nach oben vorhanden: Bei 14,73/14,81 Euro und vor allem um 15,50/15,59 Euro sowie bei 16,12 Euro sind charttechnische Widerstandsmarken vorhanden.
Will die Lufthansa Aktie in der technischen Analyse Chancen auf eine durchgreifende Kurserholung aufbauen, müssen also Folge-Kaufsignale her. Gelingen diese, vor allem im Bereich 15,50/15,59 Euro, könnte duetlicheres Erholungspotenzial in Richtung 17 Euro entstehen. Ohne die „Wendesignale” allerdings droht der Lufthansa Aktie eine Fortsetzung der Abwärtsbewegung. Da der Aktie euch einstellige Euro-Kurse nicht unbekannt sind, könnte die Baisse sogar noch ein ganzes Stück weiter gehen.
Lufthansa: Die Kurzstrecke bleibt das Sorgenkind
Die Zahlen der Lufthansa zur ersten Jahreshälfte 2019 von gestern: Der Umsatz des Unternehmens ist von 16,9 Milliarden Euro auf 17,5 Milliarden Euro gestiegen. Zugleich haben sich die Ergebnisse deutlich verringert. Vor Zinsen und Steuern meldet die Lufthansa einen Ergebnisrückgang von 1,05 Milliarden Euro auf 0,42 Milliarden Euro. Unter dem Strich rutscht der Luftfahrtkonzern mit einem Verlust von 116 Millionen Euro sogar in die roten Zahlen. In der ersten Hälfte des vergangenen Jahres hatte man noch einen Gewinn von 713 Millionen Euro verbucht. Der operative Cashflow der Lufthansa ist zudem von 3,23 Milliarden Euro auf 2,39 Milliarden Euro gesunken.
„Unser Ergebnis wird durch einen harten Konkurrenzkampf in Europa mit hohen Überkapazitäten beeinflusst. Besonders betroffen sind die Kurzstrecken aus Deutschland und Österreich. Wir reagieren darauf, indem wir weiter Kosten senken und die Flexibilität erhöhen. Mit dem kürzlich vorgestellten Turnaround Plan werden wir außerdem Eurowings zu einer nachhaltig profitablen Airline machen”, sagt Ulrik Svensson, Finanzvorstand der Deutschen Lufthansa AG.
Eine kurzfristige Entspannung bei der Marktlage erwartet der DAX-notierte Konzern derzeit nicht: „Die Lufthansa Group geht davon aus, dass der europäische Markt mindestens bis Ende 2019 so herausfordernd bleiben wird”, heißt es aus dem Unternehmen. Vor allem bei Eurowings soll weiter gespart werden, nachdem der operative Verlust der Sparte in der ersten Hälfte des laufenden Jahres gestiegen ist. Mit einer überdurchschnittlich guten Entwicklung rechnet die Gesellschaft dagegen bei den Langstreckenverbindungen.
Den Ausblick auf das laufende Jahr bestätigt die Gesellschaft. Die Lufthansa rechnet im laufenden Jahr mit einem Umsatzwachstum im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Auf angepasster Basis will man eine EBIT-Marge von 5,5 bis 6,5 Prozent erzielen.