Grenke schockt die Börse mit neuer Prognose
Enttäuschende Nachrichten von Grenke, die die Aktie abstürzen ließen, gibt es eher selten. Heute ist es soweit: Aktuell liegt Grenkes Aktienkurs mit mehr als 15 Prozent im Minus, nachdem das Unternehmen aus Baden-Baden seine Prognose für das laufende Jahr gesenkt hat. „Das profitable Neugeschäft der vergangenen Quartale war auch im Berichtshalbjahr wesentlicher Treiber der Ertragskraft des Konzerns. Das sich wandelnde gesamtwirtschaftliche Umfeld und die damit einhergehenden Schwankungen im Zahlungsverhalten der Kunden werden zu einer erhöhten Schadenquote führen”, meldet Grenke in der Nacht zum heutigen Dienstag. „Dabei ist zu berücksichtigen, dass unser Schadensergebnis in den Vorjahren auf einem sehr niedrigen Niveau lag, sodass die Entwicklung im ersten Halbjahr 2019 eine Normalisierung darstellt”, so Grenke-Manager Sebastian Hirsch.
Als Reaktion hierauf wird die Gewinnprognose von 147 Millionen Euro bis 156 Millionen Euro auf 138 Millionen Euro bis 148 Millionen Euro zurück genommen. Dagegen erwartet man nun einen Zuwachs im Neugeschäft zwischen 16 Prozent und 19 Prozent statt bisher erwarteter 14 Prozent bis 19 Prozent.
Für die ersten sechs Monate des laufenden Jahres weist Grenke ein Neugeschäft in der Leasing-Sparte von mehr als 1,4 Milliarden Euro aus nach 1.16 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Im Factoring stieg das Volumen von 236 Millionen Euro auf 306 Millionen Euro. Unter dem Strich weist Grenke einen Halbjahres-Überschuss von 68,3 Millionen Euro aus nach 63,8 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.
Man sei und bleibe auf Wachstumskurs, sagt Grenke-Vorstandsvorsitzende Antje Leminsky. „Unser Geschäftsmodell hat sich langfristig in unterschiedlichen Wirtschaftszyklen bewährt und Nachhaltigkeit im Wachstum von Neugeschäft und Profitabilität bewiesen. Außerdem sind wir nach der erfolgreicher Machbarkeitsstudie gut vorbereitet, unser Leasingangebot 2020 auf den US-amerikanischen Markt auszuweiten”, so die Managerin.