Wirecard: Erste Früchte aus dem Softbank-Deal
Wirecard hat sich aus der jüngst vereinbarten Zusammenarbeit mit der japanischen Softbank-Gruppe nicht nur zusätzliches Kapital über die Ausgabe einer Wandelanleihe an Softbank und damit einen potenziellen neuen Ankeraktionär versprochen. Die Süddeutschen erwarteten auch operative Impulse aus der Partnerschaft. Eine solche kommt nun zustande. Man gehe eine strategische Partnerschaft mit der AUTO1 Group ein, teilt das DAX-notierte Unternehmen am Donnerstagmorgen mit. „Die Vereinbarung ist durch die bestehende Partnerschaft von SoftBank mit Wirecard und AUTO1 Group zustande gekommen und wird mehrere Produkte im Bereich der digitalen Finanzdienstleistungen umfassen”, so Wirecard.
Wirecard dringt mit der Partnerschaft weiter in die Domäne klassischer Banken vor. Man wolle gemeinsam mit der AUTO1 Group digitale Finanzdienstleistungen entwickeln, die dann über Wirecards Payment- und Banking-Plattform boon angeboten werden sollen, kündigt die Gesellschaft an. Und es soll weiter gehen: „Für die Zukunft plant Wirecard, digitale Finanzdienstleistungen für weitere Portfolio-Unternehmen von SoftBank zu entwickeln und bereitzustellen”, kündigt das Unternehmen an.
Die Wirecard Aktie bleibt derzeit allerdings unter Druck. Aktuelle Indikationen am Donnerstagmorgen notieren bei 141,05/141,65 Euro, nachdem der DAX-notierte Fintech-Titel den gestrigen XETRA-Handel mit 142,25 Euro (-3,2 Prozent) schon deutlich im Minus beendet hatte. Mehr zur charttechnischen Lage im Tagesverlauf bei 4investors.
Bei vielen Analysten ist die Wirecard Aktie trotz der sich verdüsternden charttechnischen Lage weiter einer der Top-Favoriten am deutschen Aktienmarkt, hohe Kursziele sind eher die Regel als die Ausnahme. Zum großen Lager der Bullen gehört Zweifels ohne auch die Deutsche Bank. Ihre Kaufempfehlung für die Wirecard Aktie haben die Analysten nun bestätigt. Das Kursziel wird weiterhin bei 200 Euro gesehen.
Man rechne mit starken Quartalszahlen von Wirecard, heißt es am Mittwoch in einer Studie der Deutschen Bank. Die Experten mahnen allerdings auch stärkere Transparenz bei Wirecard an, die ebenso wichtig sei wie Margenverbesserungen und Wachstum. Wirecard steht schon seit langem in der Kritik, was die Transparenz des Geschäftsmodells und des Unternehmens angeht. Dies war auch immer wieder ein Einfallstor für Shortseller-Attacken, unter denen die Wirecard Aktie mehrfach litt.
Die Halbjahresbilanz wird der Zahlungsdienstleister am 7. August vorlegen, vorher könnten bereits vorläufige Zahlen gemeldet werden.