Aumann Aktie: Selloff vorbei, Start der Kurserholung?
Hat die Aumann Aktie nach dem jüngsten Kursabsturz ihren Boden gefunden? Am Donnerstag kam es zum Rückschlag auf 14,20 Euro, Freitag wurden als Tagestief 13,90 Euro notiert und gestern zum Wochenauftakt 14,00 Euro. Möglich also, dass sich im Bereich 13,90/14,20 Euro eine Unterstützungszone zu bilden beginnt. Der Blick auf das Handelsvolumen zeigt rückläufige Umsätze mit dem Papier seit dem Selloff vom Donnerstag. Dass die Aumann Aktie den Handel am gestrigen Montag bei 14,50 Euro mit 2,69 Prozent beendete, scheint da ins Bild einer Stabilisierung zu passen. Aktuelle Indikationen am Dienstagmorgen liegen bei 14,52/14,68 Euro etwas darüber.
In der technischen Analyse zur Aumann Aktie ist dies aber nur ein Teil des Bildes. Der Blick auf die letzten beiden Tageshochs zeigt, dass der Aktienkurs des Konzerns derzeit bei 14,76/14,82 Euro auf Widerstand zu stoßen scheint. Am Freitag und Montag endeten die Aufwärtsbewegungen an diesen Marken. Ein Sprung hierüber könnte also erste prozyklisch-bullishe Tradingimpulse für das Papier bringen. Allerdings Vorsicht: Bei 15,50 Euro und 17,22 Euro sind schon erste Hürdenzonen zu sehen. Die erste Marke ist das untere Ende des Donnerstag aufgerissenen Abwärtsgaps bei 17,74/15,50 Euro. Die zweite Marke bildet das markantere Tagestief vom 18. Juni und ist der Auftakt einer breiteren Hürdenzone für die Aumann Aktie. Diese zieht sich über 18,08/18,34 Euro bis auf 20,04/20,30 Euro und beinhaltet in schneller Abfolge kleinere und größere Hindernisse.
Zum Grund für den Kurssturz in der vergangenen Woche: Man habe „eine vorsichtige Neueinschätzung der Umsatz- und Ergebniserwartung für das Geschäftsjahr 2019 vorgenommen, hieß es am 10. Juli Abends nach XETRA-Handelsschluss von Seiten der Gesellschaft. Wiederholte Verschiebungen von Auftragsvergaben mit signifikantem Volumen führten zu einem enttäuschenden Auftragseingang”, meldete Aumann. Nur auf 85 Millionen Euro kommt man beim Auftragseingang in der ersten Jahreshälfte 2019. Nicht genug, um die bisherige Prognose aufrecht zu erhalten. Erwartet wird nun ein Umsatz zwischen 220 Millionen Euro und 240 Millionen Euro. Vor Zinsen und Steuern soll auf angepasster Basis ein Gewinn von 22 Millionen Euro erzielt werden. Allerdings gibt es noch eine negativere Annahme mit einem EBIT von nur 16 Millionen Euro, die sei abhängig von der weiteren Marktentwicklung.
Für das laufende Geschäftsjahr 2019 erwartete Aumann bisher bei Umsatz und EBIT im Vergleich zum Vorjahr leichte Steigerungen. Das Jahr 2018 hatte Aumann mit knapp 291 Millionen Euro Umsatz und einem operativen Ergebnisrekord von mehr als 29 Millionen Euro abgeschlossen.
„Ausschlaggebend für diese Entwicklung sind insbesondere der rückläufige Fahrzeugabsatz und die daraus resultierende Verunsicherung in der Automobilindustrie, welche sich in erheblicher Investitionszurückhaltung und Kostendisziplin bei Herstellern und Zuliefern niederschlagen”, so Aumann. Der Hersteller von Spezialmaschinen und automatisierten Fertigungslinien mit Fokus auf den Bereich der Elektromobilität rechnet damit, dass diese Situation über das laufende Geschäftsjahr hinaus anhält. Man geht aber davon aus, dass der mittelfristige Trend im Bereich der Elektromobilität weiter ungebrochen sei.