Biofrontera: Maruho wird nervös und kritisiert „fake news”
Nach dem jüngsten Kursanstieg der Biofrontera Aktie auf bis zu 8,07 Euro am Donnerstag sieht sich Ankeraktionär Maruho zu einer Stellungnahme gezwungen. Die Nervosität steigt offenbar bei der Gesellschaft, die bereits mehr als 20 Prozent an Biofrontera hält und den Anteil weiter aufstocken will. Doch den Japanern läuft der Aktienkurs von Biofrontera davon. Eine Offerte an die anderen Aktionäre zum Kauf von Biofrontera-Aktien wurde jüngst von 6,60 Euro auf 7,20 Euro angehoben, liegt damit aber immer noch deutlich unter den Kursen der letzten Handelstage. Eine weitere Erhöhung der Offerte lehnt Maruho ab. Die Annahmefrist läuft am 24. Juni aus.
„Der gegenwärtige Börsenkurs ist durch Spekulationen und Taktieren künstlich in die Höhe getrieben. Es ist äußerst zweifelhaft, ob die Aktie dieses Niveau nach Ende der Annahmefrist halten wird”, so Maruho am Montag - das ist zwar ebenso einfach nur eine spekulative Prognose von Seiten der Japaner, verfehlt aber seinen Zweck nicht. Nachdem schon am Freitag deutliche Gewinnmitnahmen erfolgten, rutscht Biofronteras Aktienkurs heute auf bis zu 7,06 Euro ab. Der Aktienkurs des Unternehmens aus Leverkusen bleibt aber schwankungsfreudig, kann das zwischenzeitliche Minus reduzieren und liegt am Vormittag bei 7,27 Euro (-3,2 Prozent).
Maruho contra Deutsche Balaton: „Undurchsichtiges Firmenkonstrukt”
Mehr noch: Maruho giftet gegen Deutsche Balaton. „Ein von Herrn Wilhelm K. T. Zours kontrolliertes, undurchsichtiges Firmenkonstrukt um die Deutsche Balaton AG versucht, die Kontrolle über Biofrontera zu erlangen”, so das Unternehmen in einem offenen Brief an die Aktionäre von Biofrontera. Balaton wirft man vor, seit Jahren Biofrontera mit Klagen zu überziehen, ohne sich jemals dazu geäußert zu haben, mit welcher Strategie und unter welcher Führung sich Biofrontera unter Balaton-Kontrolle weiter entwickeln solle. Auf der kommenden Hauptversammlung will der Investor, der ebenfalls mehr als 20 Prozent der Biofrontera-Aktien hält, eigene Kandidaten in den Aufsichtsrat bringen. Dies sei „ein Zwischenschritt auf dem Weg zur geforderten Ablösung des Vorstands um CEO Professor Hermann Lübbert”, so Maruho.
Aufgekommene Gerüchte, dass man Biofrontera komplett übernehmen wolle, verweist man ins Reich der Fabeln. „Das Gegenteil ist der Fall: Maruho wird nach derzeitiger Planung in den nächsten zwei Jahren kein vollständiges Übernahmeangebot für Biofrontera abgeben”, so die Japaner. Alles andere sei „fake news”. Man habe die Aufsichtsbehörden eingeschaltet, sieht „gezielte Falschinformationen der Aktionäre und anderer Marktteilnehmer” und behalte sich rechtliche Schritte vor.