Deutsche Wohnen: Berlin sorgt für steigende politische Risiken
Gleich mehrere Analystenstimmen sind heute zur Aktie der Deutsche Wohnen publiziert worden. So stuft Morgan Stanley den Immobilientitel von „Overweight” auf „Equal Weight” ab und reduziert das Kursziel von 50 Euro auf 39 Euro. Man sieht steigende Risiken eines politischen Eingriffs in den Wohnungsmarkt, begründen die Analysten ihre Abstufungen. Für Berlin steht eine Mietpreisbremse in Aussicht, was das Ertragsprofil der Deutsche Wohnen massiv verändern würde. Ende Juni entscheidet der Berliner Senat, ob die Mieten für einen Zeitraum von fünf Jahren eingefroren bleiben.
Auch die DZ Bank sieht gestiegene politische Risiken für Deutsche Wohnen und senkt den fairen Wert für den Titel von 43,40 Euro auf 36,20 Euro. Es bleibt beim „Halten” als Empfehlung für die Immobilienaktie. Die Experten glauben, dass zumindest ein modifizierter Vorschlag, die Mieten einzufrieren, mehrheitsfähig, aber auch rechtlich in Frage zu stellen sei. Man erwartet längere rechtliche Streitigkeiten, falls der Senat die Regelung beschließt. Die Unsicherheit steige, vor allem vor dem Hintergrund der Frage, ob ausländische Immobilien-Investoren den deutschen Markt weiter als „sicherer Hafen” bewerten werden.
Dagegen bewertet Hauck & Aufhäuser die Sorgen vor dem politischen Eingriff per Mietpreisbremse als übertrieben. Die Planungen des Berliner Senats werden als rechtlich fragwürdig eingestuft. Man bestätigt die Einstufungen für die Aktie von Deutsche Wohnen mit 44 Euro Kursziel und „Hold”. Man sieht Kaufgelegenheiten im Falle von Rückschlägen beim Aktienkurs der Deutsche Wohnen.