Bayer Aktie vor Kursverdoppelung? Einer lässt sich gar nicht beirren!
Während die Börse in Sachen Bayer Aktie immer wieder mal eine kleine Panik schiebt, wenn es wieder mal Neuigkeiten zu Glyphosat gibt, behalten die Analysten bei Baader Helvea Equity Research stoisch ihre enorm optimistische Sichtweise für den DAX-Wert bei. Man bestätigt in einem Kommentar vom Dienstag erneut die Kaufempfehlung für den Titel. Ungewöhnlich wird die Analystenstimme aber erst, wenn man sich das begleitende Kursziel ansieht: Nicht weniger als 123 Euro trauen die Experten dem Aktienkurs von Bayer zu. Aktuell pendelt dieser bei Kursen um 55 Euro, müsste sich also mehr als verdoppeln, um diese Zielmarke zu erreichen. Man sieht Risiken von 80 Milliarden Euro aktuell eingepreist und steigende Wahrscheinlichkeit, dass Bayer zum Übernahmekandidaten werde - oder zum Ziel aktivistischer Investoren.
Mit einer Zielmarke von 89 Euro erwarten die Analysten bei Bernstein zwar ebenfalls einen deutlich steigenden Aktienkurs bei Bayer, liegen aber dennoch weit unter der Baader-Zielmarke. Der DAX-Wert wird weiter mit „Outperform” eingestuft. Man rechnet damit, dass die Schadenersatzsumme von 2 Milliarden Dollar aus einem aktuellen Glyphosat-Prozess noch reduziert werde.
Im Prozess um eine Klage eines US-Ehepaars, das an Krebs erkrankt ist, hat das zuständige Gericht eine Zahlung von 2 Milliarden Dollar gegen Bayer verhängt. Der Konzern will gegen die Entscheidung Rechtsmittel einlegen. Man sieht den Grund für die Krebserkrankungen der beiden US-Bürger nicht in Glyphosat, sondern in deren Vorerkrankungsgeschichte. Weitere positive Empfehlungen für die Bayer Aktie kommen von Goldman Sachs mit Kursziel 77 Euro und Barclays mit 85 Euro.
Doch es gibt auch andere Stimmen zur Bayer Aktie, deutlich pessimistischer ausfallend. So senkt die DZ Bank am Dienstag nach den US-News zu Monsanto/Glyphosat den fairen Wert für das Papier um 5 Euro auf 57 Euro. Man bleibt bei der Einstufung mit „Halten”. Die Experten rechnen mit weiter starken Kursschwankungen, bis es in den USA erste wirklich belastbare, rechtskräftige Urteile zum Glyphosat-Thema gebe. Die Experten rechnen mit einem solchen Urteil im vierten Quartal. Man glaubt daher zunächst nicht daran, dass sich positive operative Entwicklungen in der Bewertung widerspiegeln werden.