ThyssenKrupp Aktie: Kann (fast) eine Kursverdoppelung gelingen?
Im Handel am Montag fällt die ThyssenKrupp Aktie deutlich. An der Börse sorgen Zoll-Drohungen von US-Präsident Donald Trump gegen China für neue Unsicherheit, von denen unter anderem Industrietitel hart betroffen sind. Bei dem DAX-Wert kommt die schwach charttechnische Lage hinzu, die heute durch neue Verkaufssignale nicht gestärkt wird. Immerhin kann die ThyssenKrupp Aktie nach einem zwischenzeitlichen Kursrutsch auf 11,63 Euro das damit unterschrittene bisherige Baissetief bei 11,775 Euro wieder überschreiten. Doch aktuell ist der Rebreak mit einem Aktienkurs bei 11,825 Euro (-3,63 Prozent) äußerst knapp und die Gefahr eines Verkaufsignals auf XETRA-Schlusskursbasis nicht gebannt.
Druck auf den Aktienkurs von ThyssenKrupp entsteht allerdings nicht nur durch Trump, sondern auch durch Probleme bei der geplanten Fusion im Stahlsektor mit Tata Steel. Wie die „Financial Times” berichtet, könnte der Zusammenschluss am Veto der EU-Kartellbehörden scheitern, wenn die Unternehmen nicht größer als bisher ausfallende Zugeständnisse machen. Die Kartellwächter befürchten Stahlpreissteigerungen als Folge der Fusion - davon betroffen wäre unter anderem die arbeitsplatzstarke Autoindustrie.
Profitieren kann die ThyssenKrupp Aktie heute dagegen von einer extrem bullishen Analystenstimme: Kepler Cheuvreux erwartet nicht weniger als einen Kursanstieg des Stahl- und Technologietitels auf 22 Euro, das wäre beinahe eine Kursverdoppelung. Nachteil: Das Kursziel sowie die begleitende Kaufempfehlung sind nicht neu, sondern werden von Kepler Cheuvreux „nur” bestätigt. Allerdings warnen die Analysten davor, dass die ThyssenKrupp Aktie nicht zu schnell zu einer Neubewertung ansetzen dürfte.
Schon am Freitag hatte HSBC eine neue Analyse zur ThyssenKrupp Aktie, die aber zu völlig anderen Einschätzungen kam als nun Kepler Cheuvreux. Die HSBC-Experten haben ihr Kursziel für den DAX-Wert von 17 Euro auf 12,20 Euro gesenkt, das „Hold” für die ThyssenKrupp Aktie aber bestätigt. Man sieht das Unternehmen sowohl aus operativer Sicht wie auch bei den Cashflow-Zahlen auf keinem guten Weg. Die neuen Prognosen der Analysten für ThyssenKrupp liegen unter den Erwartungen des Konzerns.