Deutsche Bank meldet Quartalszahlen - Aktie testet Chart-Unterstützung
Nachdem die Deutsche Bank ihre Quartals-Eckdaten bereits gestern zusammen mit der Nachricht über das Scheitern der Gespräche mit der Commerzbank verkündet hat, ist die Luft aus den heute vorgelegten Zahlen eigentlich etwas raus. Dennoch rutscht der Aktienkurs der Deutschen Bank im frühen Freitagshandel deutlich ab. Aktuell sind es 3,33 Prozent Tagesminus aus 7,23 Euro, das Tagestief ist bei 7,173 Euro notiert. Damit liegt die charttechnische Unterstützung um 7,10/7,15 Euro wieder im Blickpunkt.
Für das erste Quartal des laufenden Jahres hat die Deutsche Bank einen Gewinn je Aktie von 0,08 Euro gemeldet, verglichen zu 0,06 Euro im Vorjahreszeitraum. Vor Steuern ist der Quartalsüberschuss der Bank aber von 432 Millionen Euro auf 292 Millionen Euro zurück gegangen. Die Gesamterträge des DAX-notierten Finanzdienstleisters sind ebenfalls gefallen und liegen bei 6,35 Milliarden Euro nach zuvor 6,98 Milliarden Euro. Zugleich fielen die zinsunabhängigen Kosten von 6,46 Milliarden Euro auf 5,92 Milliarden Euro. Teilweise sind hierfür Sondereffekte verantwortlich. Im Quartalsvergleich kletterte die harte Kernkapitalquote von 13,4 Prozent auf 13,7 Prozent.
Vergleichsweise schwach bleibt die Eigenkapitalrendite, die zwar von 0,9 Prozent auf 1,3 Prozent erhöht werden konnte, damit aber weit unter der Zielmarke von mehr als 4 Prozent im Jahr 2019 liegt. Allerdings muss hier die Bankabgabe beachtet werden, die einmal jährlich zu Jahresbeginn fällig wird. „Wenn sich die bereits im ersten Quartal angefallenen Bankenabgaben gleichmäßig über alle vier Quartale 2019 verteilen würden, hätte die Rendite im Berichtsquartal 3,6 Prozent betragen”, so die Deutsche Bank - damit besteht weiter Verbesserungsbedarf.
Sewing: „Wir sind auf einem sehr guten Weg, unser Kostenziel zu erreichen”
„Wir haben unseren Plan in einem schwierigen Marktumfeld konsequent umgesetzt und Fortschritte bei wichtigen Erfolgsfaktoren gemacht: Wir sind bei Krediten und Einlagen gewachsen, haben das verwaltete Vermögen wieder steigern können und unsere Marktanteile im Emissions- und Beratungsgeschäft verbessert”, sagt Konzernchef Christian Sewing am Freitag zum ersten Quartal. „Unsere Disziplin bei den Kosten half uns niedrigere Erträge auszugleichen. Wir sind auf einem sehr guten Weg, unser Kostenziel von 21,8 Milliarden Euro für das Jahr 2019 zu erreichen”, so der Manager weiter.
In einer ersten Reaktion auf die Zahlen der Deutschen Bank hebt die Nord LB das Kursziel für die Aktie von 7 Euro auf 8 Euro an, bleibt aber bei der Einstufung des DAX-Titels mit „Halten”. Die Zahlen seien ordentlich und etwas besser als erwartet ausgefallen. Der Zusammenschluss mit der Commerzbank sei glücklicherweise vom Tisch, kommentieren die Analysten die gestrige Meldung zu den gescheiterten Gesprächen der beiden Großbanken. Man rechne im Laufe des Jahres mit weiteren strategischen Offensiven bzw. Strategieanpassungen bei der Deutschen Bank.
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