Wirecard: Was wäre wenn…
Nach einem turbulenten Handelsauftakt hat sich die Lage bei der Wirecard Aktie mittlerweile spürbar beruhigt. Zunächst war der Aktienkurs des DAX-notierten Unternehmens vom letzten XETRA-Schlusskurs bei 120,10 Euro auf bis zu 110,20 Euro abgestürzt, die schon kurz nach der Wiederaufnahme des XETRA-Handels am heutigen Dienstagmorgen erreicht wurden. Nach der darauf folgenden Erholungsbewegung auf 117,75 Euro, dem bisherigen Tageshoch, hat sich die Wirecard Aktie zwischen 117,00/117,55 Euro und 115,65 Euro eingependelt. Aktuell wird der volatile Titel bei 117,35 Euro wieder am oberen Ende der Spanne gehandelt. Mit der Entwicklung konnte der DAX-Wert seine zwischenzeitlich unterschrittene Supportmarke zwischen 113.80 Euro sowie 114,40/115,50 Euro wieder verteidigen.
Mehr zur technischen Analyse der Wirecard Aktie ist in unserem Bericht vom Dienstagmorgen zu lesen - Wirecard Aktie: Die alles entscheidenden Tage haben begonnen!.
Während die Börse vor allem auf die Zahlen des Konzerns zum Jahr 2018 und den Ausblick auf das laufende Jahr wartet, beides wird Wirecard am Donnerstag vorlegen, hat eine aktuelle Meldung der Gesellschaft zu den Aktivitäten in Indien weniger Gewicht. Wirecard baut die Partnerschaft mit der RBL Bank in dem Land aus. Man wolle „digitale Zahlungs- und Banking-Vorgänge anzubieten, die für alle indischen Bürger auch in abgelegenen Gebieten zugänglicher sind”. Basis hierfür sei die „lokale Aadhaar-Identifikationsnummer – eine biometrische Datenbank, die jedem indischen Bürger eine eindeutige Identität verleiht und mit einem Bankkonto verbunden werden kann”.
Zuletzt kamen - wie bei Wirecard üblich - wieder einige Neuigkeiten zum operativen Geschäft, während an der Börse vor allem die Auswirkungen der Asien-Affäre das beherrschende Thema waren. Wirecard-Konzernchef Markus Braun hat in den letzten Wochen immer wieder betont, wie stark das operative Geschäft verläuft. Nicht zuletzt deshalb dürfte am Donnerstag bei der Bilanzvorlage für 2018 neben weiteren Informationen zur den fragwürdigen Asien-Geschäften auch der Ausblick besonders im Fokus stehen. Nachdem Wirecard zuletzt mehrfach die Prognose für 2018 angehoben hatte, hoffen an der Börse hinter vorgehaltener Hand einige auf eine ähnliche Entwicklung in diesem Jahr. Ob sich diese Hoffnung realisiert, bleibt abzuwarten. Man kann sich gut ausrechnen, was angesichts der nicht gerade niedrigen Leerverkaufsquote in einem solchen Fall mit der Wirecard Aktie passieren könnte. Allerdings wird sich die Gesellschaft auch daran messen lassen müssen, ob man - wie Wirecard-Chef Braun versprochen hat - mit der Bilanz für 2018 zusätzliche Transparenz schafft. Für einen weiter turbulenten Handelsverlauf scheint jedenfalls gesorgt zu sein.