Deutsche Gewerbeimmobilien 2018: gefragt wie nie - Commerzbank Kolumne
Während man zum Jahresstart 2018 noch von einem unveränderten Transaktionsvolumen in Deutschland gegenüber Vorjahr ausging, machte der Aufschwung im letzten Quartal 2018 ein Rekordvolumen von 60,3 Mrd. Euro im Gesamtjahr 2018 möglich. Die Rahmenbedingungen haben es ermöglicht: Ordentliches Wirtschaftswachstum bei anhaltend niedrigen Zinsen, steigende Erwerbstätigenzahlen und sinkende Arbeitslosigkeit und nicht zuletzt der Ruf Deutschlands als sicherer Hafen. Institutionelle Anleger wie Versicherer, Staatsfonds und Pensionskassen suchen nach wie vor nach Alternativen zu oft unattraktiven Rentenanlagen. Investitionsschwerpunkt war Frankfurt, wo besonders Büroimmobilien gefragt waren. Und dabei ist ein weiterer möglicher Nachfrageimpuls aus der schwebenden Brexit-Entscheidung noch nicht berücksichtigt. Allerdings unterliegt der gewerbliche Markt im Vergleich zum stärker regulierten Wohnmarkt einer größeren Konjunkturabhängigkeit. Damit spielt die Konjunktur- neben der Zinserwartung eine wichtige Rolle bei Investitionsentscheidungen.
Anleihen
USA: NFIB Stimmung kleiner Unternehmen (März), 12 Uhr
Zum Wochenauftakt kam es am Rentenmarkt nur zu geringen Kursänderungen. Selbst die enttäuschenden deutschen Exportdaten konnten Bundesanleihen keinen Schwung verleihen. So sanken die Ausfuhren im Februar kalender- und saisonbereinigt um 1,3% im Vergleich zum Vormonat, dies war der größte Rückgang seit einem Jahr. Ökonomen hatten lediglich mit einem Rückgang um 0,5% gerechnet. Auch die Einfuhren verringerten sich und zwar um 1,6% M/M. Im Jahresvergleich steht immerhin ein Zuwachs von 3,9% bei den Exporten und von 5,1% bei den Importen zu Buche. Die Außenhandelsbilanz bleibt mit einem Überschuss von 17,9 Mrd. Euro deutlich positiv. In der längerfristigen Betrachtung gehen die Handelsbilanzüberschüsse aber kontinuierlich zurück. So liegt der Zwölfmonatsdurchschnitt inzwischen mit 18,7 Mrd. deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt von über 20 Mrd. Euro. Trotz der Steigerungen gegenüber dem Vorjahr verunsichern die zunehmenden Handelskonflikte, die Abkühlung der Weltkonjunktur und Risiken wie der Brexit die exportabhängige deutsche Wirtschaft. So lassen die stark gesunkenen Auftragseingänge in der deutschen Industrie (Februar: -4,2% M/M bzw. -8,4% J/J) die verarbeitenden Unternehmen pessimistisch in die Zukunft schauen. Wir haben daher auch die BIP-Prognose für die deutsche Wirtschaft von 0,6% auf nur noch 0,4% im laufenden Jahr gesenkt. Mut dürften immerhin die im vergangenen Monat deutlich gestiegenen Stimmungsindikatoren aus China machen. Für die EZB bedeutet das schwache Wirtschaftswachstum in Deutschland und im Euroraum eine Fortsetzung ihrer Niedrigzinspolitik. In den USA sind die Februar-Auftragseingänge in der Industrie wie erwartet um 0,5% im Vergleich zum Vormonat zurückgegangen. Ohne die stark schwankungsanfälligen Transportgüter ergab sich jedoch ein Zuwachs um 0,3% M/M.
Aktien
Heute keine relevanten Unternehmenstermine
Zum Auftakt der neuen Handelswoche tendierten die europäischen Aktienbörsen etwas leichter. Dabei mussten sie der jüngsten Rally etwas Tribut zollen, nachdem sie zuvor eine sechstägige Gewinnserie hingelegt hatten. Im Blickpunkt stand dabei vor allem die Brexit-Debatte. Im Vorfeld des nahenden originären Austritttermins steht am Mittwoch ein entscheidender EU-Sondergipfel an, was die Anleger sichtlich nervöser werden lässt. Im deutschen Leitindex Dax 30 standen mit klarem Abstand die Vorzugsaktien von Henkel (+2,5%) an der Spitze der Kursliste. Der Klebstoff- und Konsumgüterproduzent hatte anlässlich seiner Hauptversammlung die Langfristziele bestätigt. Schwächer tendierten dagegen vor allem die Titel der Deutschen Bank und Thyssen-Krupp (jeweils -1,9%). Immobilienaktien wie Vonovia (-1,3%) litten unter den Debatten um mögliche Enteignungen. Unter den Branchen im EUROSTOXX gab es bis auf Nahrungsmittel (+0,1%) sowie Öl & Gas (+0,4%) nur Verlierer. Die stärksten Verluste verzeichneten dabei Medien (-1,1%) und Grundstoffe (-1,0%). Auch die Wall Street musste nach zwei starken Börsenwochen erst einmal etwas Luft holen. Vor allem der Dow Jones Industrial eröffnete angesichts schwacher Industrieaufträge mit nachgebenden Notierungen. Besonders stark unter Druck standen die Aktien des Flugzeugproduzenten Boeing (-4,4%). Hier belastete die von Medien kolportierte Nachricht, dass die China Aircraft Leasing Bestellungen für das Unglücksmodell 737 Max ausgesetzt habe. Im Gegensatz zum Dow Jones konnten S&P 500 und Nasdaq 100 leicht zulegen. Positiv entwickelten sich mit Unterstützung des weiter steigenden Ölpreises vor allem Energietitel, während Versorger (-0,7%) und Real Estate (-0,5%) schwächer tendierten. Die asiatischen Börsen können heute Morgen in der Breite leicht zulegen, nur der japanische Nikkei 225 gibt nach. Europa wird etwas leichter eröffnen.