ISM-Index stabilisiert sich im März - Commerzbank Kolumne
Der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe ist im März überraschend deutlich von 54,2 auf 55,3 Punkte angestiegen. Damit scheint sich der Frühindikator für die US-Industrie zu stabilisieren. Inzwischen ist er zwar deutlich zurückgekommen, bei weitem aber nicht in dem Ausmaß wie im Euroraum. Der Wert weist auf ein reales BIP-Wachstum von 3% hin. Es ist zwar auch eine Abschwächung der US-Industrie zu beobachten, die sich aber in Grenzen hält. Die Beschäftigungskomponente hat sich von 55,5 auf 57,4 Punkte erhöht und deutet auf einen monatlichen Anstieg der Beschäftigten von 30.000 im verarbeitenden Gewerbe in den USA hin. Der Arbeitsmarktbericht am Freitag dürfte nach unseren Erwartungen kräftig ausfallen.
Anleihen
USA: Aufträge, langlebiger Güter (Feb.), 14:30 Uhr
USA: PKW-Absatz (Mrz.), 23:00 Uhr
Das britische Parlament hat zwar alle zur Wahl gestellten Alternativen zum Brexit-Deal erneut abgelehnt, mit nur drei Stimmen Differenz war die Ablehnung einer Zollunion aber sehr knapp. In China mehren sich die Vorzeichen, dass die staatlichen Stützungsmaßnahmen ihre Wirkung langsam entfalten. So wurde jüngst ein beschleunigtes Kreditwachstum gemeldet. Zudem blicken die Unternehmen mit mehr Zuversicht nach vorn – die beiden Einkaufsmanagerindizes haben gestern zugelegt und nähern sich den komfortablen Niveaus, die sie im ersten Halbjahr 2018 innehatten. Entsprechend positiv starteten die Märkte in die Woche. Auf den ersten Blick etwas enttäuschend fielen in den USA die Einzelhandelsumsätze für Februar aus. Während die Analysten im Durchschnitt mit einem Anstieg um 0,2% gegenüber Februar rechneten, gingen die Umsätze jedoch um 0,2% zurück. Die Januardaten wurden jedoch deutlich nach oben korrigiert, sodass das Gesamtbild letztlich den Erwartungen entsprach. Zudem war es in einigen Regionen ungewöhnlich frostig. Ein klar positives Konjunktursignal sendete der ISM-Index aus. Zwar stieg der Index nur leicht von 54,2 auf 55,3 Punkte, die Antworten der Einkaufsmanager zu den Neueinstellungen (+5 Pkt.) und Neuaufträgen (+2 Pkt.) fielen aber deutlich positiver als im Februar aus. Die Verbraucherpreise steigen im Euroraum weiterhin nur langsam. Ohne Energie- und Nahrungsmittelpreisen lag die jährliche Teuerung im März bei nur 0,8% – und die Gesamtra-te bei 1,4% (Februar: 1,0% bzw. 1,5%). Zum Teil liegt dies an der Lage der Ostertage, die im Vorjahr für einen Preisanstieg bei den Pauschalreisen schon im März gesorgt hatte. Die niedrige Inflation unterstützt die Nachfrage, denn den Verbrauchern bleibt real mehr im Portemonnaie.
Aktien
Walgreens Boots Alliance, Ergebnis Q3
Die besser als erwartete Stimmung der chinesischen Industrie gab den europäischen Aktienbörsen bereits zum Handelsauftakt Auftrieb. Auch im weiteren Tagesverlauf konnten die frühen Gewinne letztendlich verteidigt werden. Insbesondere zyklische Aktien mit starkem China-Geschäft legten in diesem Umfeld deutlicher zu. Im Dax 30 gehörten somit Automobilproduzenten zu den größten Indexfavoriten. An der Spitze des Auswahlindex standen indes die Titel von ThyssenKrupp (+5,8%). Infineon (+4,6%) profitierte von guten Nachrichten aus der Halbleiterbranche. Schwächer tendierten hingegen die defensiven Versorgerwerte. Unter den Branchen des EUROSTOXX verzeichnete vor allem der Grundstoffsektor (+4,5%) einen markanten Anstieg. Aber auch Automobile (+3,3%) und Banken (+2,8%) legten deutlicher zu. Dagegen mussten die eher defensiven Segmente Nahrung und Medien (jeweils -0,6%) und Versorger (-0,4%) Verluste hinnehmen. Auch die Wall Street nahm die positive Stimmung von Freitag wieder auf und baute ihre Kursgewinne weiter aus. Ein überraschend starker ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe und stark gestiegene Bauausgaben sorgten für weitere Entspannung. Selbst die schwächeren Einzelhandelsdaten enttäuschten nur auf den ersten Blick (Vormonat deutlich hochrevidiert). Spitzenreiter im Dow Jones Industrials waren dabei Industriewerte wie Caterpillar (+3,5%) und United Technologies (+3,3%) und Finanzwerte (JP Morgan: +3,4%). Diese Entwicklung spiegelte sich auch bei den Branchen des marktbreiten S&P 500 wider. Während Finanzen (+2,4%) und Industrie (+2,1%) deutlich zulegten, verzeichneten defensive Sektoren wie Versorger (-0,7%) und Basiskonsum (-0,2%) leichte Verluste. Die asiatischen Börsen knüpfen heute Morgen zwar an die positive Entwicklung des Vortags an, dabei geht es aber in der Breite nur noch moderat nach oben. Die europäischen Märkte werden lediglich behauptet erwartet.