Paion meldet Zahlen: Auf der Zielgeraden
Paion hat am heutigen Mittwoch die Zahlen für das Jahr 2018 vorgelegt. Das Biotechunternehmen aus Aachen meldet einen Umsatz von 2,8 Millionen Euro nach 5,8 Millionen Euro im Jahr zuvor. Unter dem Strich konnte Paion den Verlust von 9,9 Millionen Euro auf 12,1 Millionen Euro verringern. Bei den Forschungs- und Entwicklungskosten meldet die Gesellschaft einen Rückgang um 5,7 Millionen Euro auf 12,2 Millionen Euro. Dies resultiere „vornehmlich aus niedrigeren Kosten für Phase-III- und insbesondere Phase-I-Studien, die im Vorjahr vor allem im Rahmen des US-Entwicklungsprogramms in wesentlichem Umfang angefallen waren”, so die Westdeutschen. Paion konnte die klinische Entwicklung für das Narkosemittel Remimazolam in den USA zwischenzeitlich abschließen.
Der Zulassungsantrag in den USA solle in Kürze eingereicht werden, kündigt Paion am Mittwoch an. Für das Unternehmen wird dies eine Meilensteinzahlung von 7,5 Millionen Euro bedeuten, die den größten Teil der für 2019 erwarteten Umsätze von 8 Millionen Euro ausmachen. Bei den Aufwendungen für Forschung und Entwicklung rechnet Paion mit einer Summe zwischen 13 Millionen Euro und 15 Millionen Euro, die vor allem im Zusammenhang mit der abschließenden klinischen Studie für Remimazolam in Europa zusammen hängen, auf deren Basis das Unternehmen auch in Europa die Zulassung für das Narkosemittel beantragen möchte. Unter dem Strich soll der Verlust zwischen 7 Millionen Euro und 10 Millionen Euro liegen, kündigt Paion an.
US-Zulassung und Europa-Studie bestimmen 2019 und 2020
Mit der Entwicklung des Narkosemittels befindet sich Paion nach den jüngsten Entwicklungen auf der Zielgeraden. „2018 war für uns wieder ein sehr erfolgreiches Jahr. Mit Freude haben wir die Fortschritte bei unseren Lizenznehmern verfolgt, die u. a. in zwei Zulassungsanträgen in China und Japan mündeten. Vor uns liegt ein weiteres ereignisreiches Jahr 2019. Wir erwarten den Rekrutierungsabschluss der EU-Phase-III-Studie in der Allgemeinanästhesie und rechnen mit weiteren Zulassungsanträgen unserer Lizenznehmer in den verschiedenen Märkten”, sagt Paion-Chef Wolfgang Söhngen. Im Blickpunkt steht dabei vor allem die USA. Die Aachener gehen davon aus, dass man 2020 in dem Land mit dem Vertrieb von Remimazolam beginnen kann - die Zulassung des Mittels durch die FDA vorausgesetzt. „Das positive Signal der EMA mit Blick auf einen möglichen Zulassungsantrag in der Kurzsedierung ohne eine weitere Studie eröffnet PAION die Chance, den Markteintritt in Europa zu beschleunigen”, so der Manager weiter.
Derzeit sieht sich Paion bis Mitte 2020 durchfinanziert. Zusätzlicher Finanzierungsbedarf liege bei 10 Millionen Euro bis zur Einreichung des Marktzulassungsdossiers in der Allgemeinanästhesie in der EU, so das Biopharmaunternehmen. Zusätzlicher Geldbedarf in noch unbekannter Höhe besteht für den Aufbau der Vermarktung von Remimazolam in Europa, die die Aachener in Eigenregie durchführen wollen, sowie für die beabsichtigte Entwicklung der Indikation Sedierung auf der Intensivstation und für den mehrjährigen pädiatrischen Entwicklungsplan. Allerdings rechnet Paion damit, dass man die benötigten Mittel zumindest zum Teil aus zukünftigen Meilensteinzahlungen und Lizenzeinnahmen decken können wird.