Wirecard: Der Blick geht nach Indien – ein neuer Skandal?
Bei den Ermittlungen gegen Wirecard in Asien rückt nun auch eine Tochter der Gesellschaft in Indien in den Fokus der Behörden. Das meldet am Abend das „Handelsblatt“. In Indien hat Wirecard 2015 einen Zahlungsdienstleister erworben, der Preis lag bei 230 Millionen Euro plus möglicher Aufschläge von 110 Millionen Euro. Damals wurde kritisiert, dass der Kaufpreis zu hoch gewesen sei.
Diese indische Tochter von Wirecard ist inzwischen Teil der Ermittlungen, die gegen die DAX-Gesellschaft in Singapur laufen. Bei den Untersuchungen in Singapur geht es unter anderem um Geldwäsche und Dokumentenfälschung. Wie genau die indische Gesellschaft darin involviert sein könnte, ist unklar. Allerdings wird seit längerer Zeit spekuliert, an wen und wie die Kaufsumme damals geflossen ist. Wirecard betont jedoch immer wieder, den vollständigen Kaufpreis gezahlt zu haben.
Das „Handelsblatt“ berichtet zudem, dass Mitarbeiter von Wirecard sich bei den Durchsuchungseinsätzen der Behörden unkooperativ verhalten hätten. Demnach werfen die asiatischen Behörden Mitarbeitern von Wirecard vor, „eine legitime Ermittlung zu beeinflussen und die Kräfte der Polizei zu ersticken“. Wirecard hat zuletzt versucht, beschlagnahmte Dokumente gerichtlich zurückzufordern. Damit hatte man jedoch keinen Erfolg.