Wirecard zerpflückt Pressebericht
Wirecard hat in einem zweiten Statement am Freitagnachmittag den heutigen Bericht der „Financial Times” scharf dementiert. Die britische Zeitung hatte berichtet, dass die von Wirecard beauftragte Anwaltskanzlei Rajah & Tann Singapore LLP Beweise für strafbare Handlungen im Asien-Geschäft des Konzerns gefunden hat. Dem Bericht zufolge sollen Rechtsverstöße unter anderem in Singapur und Deutschland gefunden worden sein, für die die Muttergesellschaft haftbar sein könnte, wenn diese mit der asiatischen Tochter konspirativ zusammen gearbeitet habe.
Wirecard dementiert dies scharf und bestreitet in dem am Nachmittag versandten Statement die zentralen Punkte in der Berichterstattung der „Financial Times”. Zwar arbeite Rajah & Tann Singapore LLP als Rechtsberater für Wirecard, so das Unternehmen in einem Statement. Es sei aber unwahr, dass die Anwaltskanzlei belastendes Material für das Fehlverhalten von Wirecard-Mitarbeitern in Zusammenhang mit dem Rechnungswesen gefunden habe, so der DAX-Konzern. Auch eine angebliche Präsentation der Untersuchungsergebnisse vor dem Topmanagement von Wirecard, über die die „Financial Times” am Mittwoch wie auch heute berichtet, habe niemals stattgefunden, heißt es von Seiten der Gesellschaft.
Die Wirecard Aktie, die heute im Tagesverlauf von 151,40 Euro auf 99,85 Euro abgestürzt war, notiert aktuell bei 114 Euro mit rund 21 Prozent gegenüber dem gestrigen XETRA-Schlusskurs im Minus. Am 25. Januar notierte das Papier in der Spitze noch bei 170,70 Euro.