ifo-Geschäftsklimaindex fällt: Deutsche Wirtschaft ohne Rückenwind - VP Bank Kolumne
Der ifo-Geschäftsklimaindex fällt im Dezember von 102 auf 101.0. Ein aus wirtschaftlicher Sicht enttäuschendes Jahr schliesst mit einem Jahrestiefstand des ifo-Geschäftsklimaindex – das passt also zum Gesamtbild des Jahres 2018. Ein Anstieg des wichtigsten deutschen Konjunkturbarometers lag schlicht und ergreifend nicht drin. Das internationale Geschäftsumfeld bleibt auch zum Jahresende herausfordernd. In China sind konjunkturelle Bremsspuren unübersehbar. Die exportstarke deutsche Industrie bekommt das zu spüren. Und die nicht enden wollende Brexit-Diskussion vermiest ohnehin die Stimmung und das Geschäft. Unzufriedenheit herrscht derzeit auch bei den Einzelhändlern. Das Weihnachtsgeschäft liess bislang zu wünschen übrig. Um es auf den Punkt zu bringen: Es fehlt derzeit am nötigen Rückenwind für die deutsche Wirtschaft. Das soll nun nicht heissen, dass eine Rezession droht, aber der Aufschwung scheint an Altersschwäche zu leiden.
Der ifo-Geschäftslimaindex lässt auch gleich erahnen, was uns im neuen Jahr 2019 erwartet: Die Saure-Gurken-Zeit findet im ersten Quartal des kommenden Jahres ihre Fortsetzung. Das deuten auch die trüben Geschäftsaussichten der Unternehmen an.
Der private Konsum und die Bauwirtschaft bleiben derweil die tragenden Säulen des Wachstums. Darüber hinaus wird sich auch der Produktionsstau in der Automobilwirtschaft auflösen. Die nötigen Zulassungen auf Basis des WLTP-Testzyklus sollten langsam aber sicher vorliegen, was sich dann auch auf die Exportentwicklung günstig niederschlagen sollte. Abgesehen vom zu erwartenden WLTP-Nachholeffekt, bleibt das Umfeld für die deutsche Exportwirtschaft vorerst aber schwierig.