German Startups Group: Eine Art von Neuanfang
Dass Christoph Gerlinger, Gründer und CEO der German Startups Group, von der Kursentwicklung bei seinem Unternehmen enttäuscht ist, ist auf dem Eigenkapitalforum in Frankfurt spürbar. Von 2,14 Euro vor weniger als einem Jahr ging es bis auf 1,32 Euro nach unten. Inzwischen notiert die Aktie nach den jüngsten Ankündigungen wieder etwas höher bei 1,52 Euro. Dies ist deutlich unter dem NAV pro Aktie, den Gerlinger auf mehr als 3 Euro schätzt. Für den CEO ist es eine frustrierende Erfahrung, dass sein Modell „listed VC“ an der Börse nicht funktioniert.
Die German Startups Group will sich in den kommenden Monaten von einigen Beteiligungen trennen. Insgesamt hält man 36 Beteiligungen, von denen 18 Stück als signifikant eingestuft werden. Doch diese Zahl soll sich bis Ende 2020 deutlich reduzieren. Man will letztlich (vermutlich) ganz raus aus dem Beteiligungsgeschäft und hat schon neue Pläne. Dabei steht wohl auch die Beteiligung an Exozet zur Disposition, eine Vollzugsmeldung im kommenden Jahr dürfte nicht verwundern. Ein Verkaufspreis deutlich über dem Buchwert von 4 Millionen Euro für den 51prozentigen Anteil wird bei der Veräußerung von German Startups Group angestrebt und erscheint möglich.
Das durch die Verkäufe hereingeholte Geld will Gerlinger in Aktienrückkaufprogramme stecken. Sollte sich der Kurs zwischenzeitlich erholen, könnte auch eine Dividende drin sein. Doch das sind noch unreife Pläne.
Reifer sind die Pläne, in Zukunft einen VC-Fonds an den Start zu bringen. 2019 soll der Launch erfolgen. Der G|S Tech50 soll sich an vielen der 50 wertvollsten deutschen Startups beteiligen, die es jeweils auf einen Wert von mehr als 100 Millionen Euro bringen. Für den normalen Kleinanleger dürfte der Fonds jedoch weniger interessant sein. Die Mindesteinlage wird bei 200.000 Euro liegen und damit deutlich niedriger als bei vielen anderen deutschen VC Fonds. Wohlhabende Privatpersonen, Freiberufler und Unternehmer sind daher eher die Zielgruppe für die Neupläne von Gerlinger. Eine Präsentation auf dem Eigenkapitalforum in Frankfurt zeigt bereits, dass die potenziellen Investoren interessiert auf die Investitionsmöglichkeiten reagieren.