Lufthansa erwartet steigende Ticketpreise - Wachstumspläne gekappt
Im Handel am Dienstag kommt der Aktienkurs der Lufthansa stark unter Druck, nachdem das Unternehmen schwache Quartalszahlen vorgelegt hat. Die Nachrichten fallen in ein technisch schwaches Umfeld für das Papier: Der Aktienkurs der Lufthansa versuchte gestern vergeblich, eine charttechnische Hürde bei 19,14/19,52 Euro zu überwinden. Ein stabiler Ausbruch hierüber hätte dem Papier ein wichtiges charttechnisches Kaufsignal gebracht, das zumindest eine stärkere Erholungsbewegung nach den jüngsten Kursverlusten hätte einleiten können. Stattdessen fällt die Lufthansa Aktie heute auf ein neues Jahrestief bei 17,045 Euro. Die technische Analyse bringt damit ein neues Verkaufssignal. Aktuell liegt der DAX-Titel bei 17,37 Euro mit 7,78 Prozent im Minus.
Für die ersten neun Monate des laufenden Jahres weist die Lufthansa einen Umsatz von 26,9 Milliarden Euro aus nach 26,8 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Die Gewinne sind allerdings gefallen: Vor Zinsen und Steuern meldet das Luftfahrtunternehmen einen Gewinn von 2,36 Milliarden Euro nach 2,44 Milliarden Euro zuvor. Unter dem Strich sinkt der Neunmonatsüberschuss von 1,85 Milliarden Euro auf 1,74 Milliarden Euro. Je Lufthansa Aktie bedeutet dies einen Gewinnrückgang von 3,95 Euro auf 3,69 Euro. Der Free Cashflow des Konzerns hat sich auf Neunmonatsbasis auf 1,15 Milliarden Euro mehr als halbiert.
„Wir rechnen in diesem Jahr mit einem Kostenanstieg von mehr als einer Milliarde Euro allein durch Treibstoffkosten und Sonderbelastungen durch Flugausfälle und Verspätungen. Ohne den Ergebnisrückgang bei Eurowings wäre uns sogar ein neuer Rekord gelungen”, sagt Konzernchef Carsten Spohr am Dienstag. Für das Gesamtjahr rechnet die Lufthansa dennoch weiter mit einem leichten Gewinnrückgang gegenüber dem Rekordergebnis aus dem vergangenen Jahr. Allerdings kappt man die Wachstumspläne und will die Kapazitäten im Sommer 2019 nur noch um 3,8 Prozent ausbauen. „Das Wachstum im Luftverkehr muss künftig stärker die Leistungsfähigkeit der Infrastruktur am Boden und in der Luft berücksichtigen. Gleichzeitig wollen wir mit Kapazitätsdisziplin die Profitabilität unserer Airlines sichern”, so Spohr. Zudem geht der Manager davon aus, dass die steigenden Kerosinkosten sich auf die Ticketpreise niederschlagen werden.