mwb: Was für eine Dividendenrendite!
Die mwb Wertpapierhandelsbank ist an sechs deutschen Börsen (München, Frankfurt, Hamburg, Hannover, Berlin und Tradegate) Skontroführer und Spezialist. An diesen Börsen betreut die im m:access gelistete Gesellschaft mit 57 Mitarbeitern 28.000 Papiere. Ziel ist es, sich unter den Top 5 Spezialisten in Deutschland zu etablieren.
Während man im Bereich Skontroführung ein alter Hase ist, kümmert man sich erst seit wenigen Jahren wieder um den Bereich Corporates & Markets. Hier liegt der Fokus auf den Small und Mid Caps. Man hat im Frühjahr eine Anleihe einer Immobiliengesellschaft über 30 Millionen Euro platziert, derzeit gibt es ein IPO-Mandat für das Segment Scale. Bei mehreren IBOs laufen die Verhandlungen. Der Bereich nimmt also Fahrt auf. Man will ihn zum zweiten starken Standbein neben der Skontroführung ausbauen.
Auf einer m:access Fachkonferenz in München erläutert Vorstand Thomas Posovatz, dass dieser Bereich daher künftig stärker zum Ergebnis von mwb beitragen soll. Bisher liegt der Anteil am Provisions- und Handelsergebnis aus diesem Bereich bei 13 Prozent, die Skontroführung macht 87 Prozent.
2017 schaffte mwb im Bereich Skontroführung ein Provisions- und Handelsergebnis von 19,2 Millionen Euro, 2018 stehen im ersten Halbjahr 8,1 Millionen Euro in den Büchern. Für den Bereich Corporates & Markets liegen die Daten bei 3,0 Millionen Euro bzw. 1,0 Millionen Euro. Posovatz betont jedoch, dass 2017 ein Ausnahmejahr war. Investoren stürzten sich auf Papiere aus den Bereichen Cannabis, Bitcoin, Blockchain und Lithium. Dieser Trend ist in großen Teilen wieder verblasst, 2018 ist somit wieder ein durchschnittliches Jahr. Man ist zur Normalität zurückgekehrt.
Dies lässt sich auch am Ergebnis ablesen. Nach sechs Monaten kommt mwb auf einen Überschuss von 0,8 Millionen Euro, ein Jahr zuvor waren es nach dem ersten Halbjahr 2,0 Millionen Euro. Am Jahresende lag der Überschuss bei 4,4 Millionen Euro. Das dürfte für 2018 keine Zielmarke sein.
Doch vor einer genauen Prognose drückt sich Posovatz auf der Münchener Konferenz. Er bestätigt zwar, dass sich das Branchenumfeld im dritten Quartal nicht verbessert habe, will aber keine Prognose für das zweite Halbjahr abgeben. Für ihn ist dies unseriös. Die Märkte sind volatil, der drohende Brexit, die Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China, die Haushaltssituation in Italien – all dies könne das Geschehen in den kommenden Monaten noch beeinflussen.
Zuletzt gab es bei mwb eine Dividende von 0,39 Euro je Aktie. Umgerechnet auf den aktuellen Kurs entspricht dies einer Dividendenrendite von mehr als 12 Prozent. Ob eine solche Rendite aber auch mit der kommenden Ausschüttung erzielt werden kann, ist nach den Ausführungen von Vorstand Posovatz zumindest fraglich.
Im Kurs ist das normale Geschäftsjahr schon eingepreist. Bis zum Sommer lag der Aktienkurs bei rund 6 Euro, inzwischen werden Kurse knapp über 3 Euro aufgerufen.
Hinweis auf Interessenskonflikt(e): Der / die Autor(in) oder andere Personen aus der 4investors-Redaktion halten unmittelbar Positionen in Finanzinstrumenten / Derivate auf Finanzinstrumente von Unternehmen, die in diesem Beitrag thematisiert werden und deren Kurse durch die Berichterstattung beeinflusst werden könnten: mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank.