Steinhoff mit News! Neue Fristen - was macht die Aktie?
Von Steinhoff International kommen zum Wochenstart neue Nachrichten zum Sanierungsprozess. Man habe sich mit den Gläubigern der Steinhoff Europe AG, Steinhoff Finance Holding GmbH sowie der Stripes US Holding, Inc. auf eine Fristverlängerung für die nächsten Schritte beim Stillhalteabkommen geeinigt, heißt es von Seiten der Gesellschaft. Bisher sollten die nächsten Schritte bei der Umsetzung des Abkommens bis zum 20. Oktober erfolgen, nun wird der 20. November angepeilt. Fristverlängerungen dieser Art gab es zuletzt schon bei der Umsetzung des Stillhalteabkommens mit den Gläubigern der Steinhoff-Immobilientochter Hemisphere.
Derweil gehen die Gespräche mit den Kreditgebern gut voran, meldet Steinhoff - trotz der Verzögerung, die wie schon bei Hemisphere vor allem dem komplexen Verfahren und diversen Sanierungsschritten der Gesellschaft geschuldet sein dürften. So hatte Steinhoff International zwischenzeitlich unter anderem den Verkauf der österreichischen Tochter kika/Leiner in die Wege gebracht, zudem über ein Gläubigerschutzverfahren bei der wichtigen US-Tochter Mattress Firm einen Sanierungsversuch gestartet.
Über die letzten drei Monate hinweg habe man deutliche Fortschritte bei der Restrukturierung gemacht, sagt Danie van de Merwe, Acting CEO der Steinhoff International Holdings NV, am Montag. Eine Reihe von Meilensteinen sei erreicht worden, zudem habe man in der Zeit starke Unterstützung von Seiten der Gläubiger erfahren, so van de Merwe. Mit der Fristverlängerung habe man nun genug Zeit für die weiteren Verhandlungen, bevor weitere notwendige Restrukturierungsprozesse beginnen.
Die zuletzt bekannt gewordenen neuen Vorwürfe gegen den Ex-Steinhoff-Chef Markus Jooste (wir berichteten) hatten die Steinhoff Aktie in der letzten Woche wieder unter Druck gebracht. Konnte sich der Aktienkurs des Unternehmens in den Tagen zuvor noch bei 0,134/0,136 Euro mehrfach stabilisieren, so wurde diese Marke am Mittwoch unterschritten. So rauschte der Steinhoff Aktienkurs dann bis 0,118 Euro nach unten, konnte sich im weiteren Handelsverlauf aber oberhalb dieser Marke um 0,120/0,122 Euro stabilisieren. Klingt nach einem charttechnischen Fortschritt, ist bisher aber kein Durchbruch zurück nach oben, denn der Blick auf die Intraday-Kursverläufe am Donnerstag und Freitag zeigt einen Deckel auf dem Aktienkurs von Steinhoff im Bereich bei 0,124/0,126 Euro, vor allem am oberen Ende dieser Zone. Nach einem Freitags-Schlusskurs der Steinhoff Aktie bei 0,121 Euro (-0,98 Prozent) liegen aktuelle Indikationen am frühen Montagmorgen um 0,123 Euro.
Es bleibt dabei: Die recht enge Tradingspanne für die eigentlich recht volatile Steinhoff Aktie lässt nun natürlich Spekulationen zu, dass es nicht lange brauchen wird, bis der Aktienkurs ausbricht und prozyklische Handelssignale generiert - in welche Richtung, ist offen. Trader sollten daher die Begrenzungen der Handelsspanne zwischen 0,118/0,120 Euro und 0,124/0,126 Euro im Blick behalten, zudem das am Donnerstag der vergangenen Woche aufgerissene kleine Gap bei 0,126/0,128 Euro. Vorsicht allerdings: Dass es große Ausschläge gibt, ist nicht garantiert. Schon zwischen 0,131 Euro und 0,134/0,136 Euro sind weitere Hürden vorhanden, während um 0,100/0,105 Euro Unterstützungen zu sehen sind.