Steinhoff International: Schlechte Neuigkeiten?
Dass der Bilanzskandal bei Steinhoff International ein rechtliches Nachspiel haben wird, zeichnete sich schon lange ab. Diverse Aktionäre und Vereinigungen haben Klagen angekündigt. Einer dieser Fälle, angestrengt von der Vereniging van Effectenbezitters, landet nun in den Niederlanden vor Gericht: Eingaben von Steinhoff, dass die Klage unzulässig sei, wurden vom zuständigen Gericht in Amsterdam zurückgewiesen. Auch auf eine von Steinhoff International vorgeschlagene Vertagung hat sich das Gericht nicht eingelassen.
Damit wird das Amsterdamer Gericht zum einen die klagenden Aktionärsvertreter anhören, zugleich könnte es aber auch zu einer Aussage des früheren Konzernchefs Markus Jooste vor Gericht kommen, der als Hauptverantwortlicher des Bilanzskandals mit Milliardenschaden gilt und seinen Posten im Dezember 2017 geräumt hat. Zuletzt sagte der Ex-Steinhoff-Chef vor einem Ausschuss des südafrikanischen Parlaments aus, allerdings ohne dabei neue Erkenntnisse zum Bilanzskandal zu liefern: wir berichteten.
Die Steinhoff Aktie reagiert am Mittwoch mit einem Kursverlust auf die Neuigkeiten aus den Niederlanden. Am Nachmittag liegt der SDAX-notierte Titel bei 0,143 Euro mit 3,57 Prozent im Minus, das Tagestief liegt bei 0,142 Euro.
Neben der Klage der Vereniging van Effectenbezitters sieht sich das Unternehmen weiteren Klagen gegenüber, darunter eine vor dem Frankfurter Landgericht. Einen Überblick über laufende rechtliche Verfahren hatte Steinhoff International in der vergangenen Woche im Zuge des Gläubigertreffens in London veröffentlicht: hier klicken - Seite 13 der PDF-Datei.