Steinhoff Aktie: Jetzt könnten Spekulationen aufkommen
Die heutigen Nachrichten von Steinhoff International haben dem Aktienkurs nur kurze Unterstützung gegeben. Im Handel am Donnerstagvormittag klettert die Steinhoff Aktie kurz nach dem XETRA-Start auf bis zu 0,162 Euro, nachdem der Konzern zuvor die lang erwarteten Schritte zur Neustrukturierung der Schulden seiner Tochter Hemisphere International in trockene Tücher bringen konnte - wir berichteten. Allerdings zeigen sich schon recht schnell wieder fallende Kurse: Noch am Vormittag erreicht die Steinhoff, die weiter im SDAX notieren wird, mit 0,15 Euro das bisherige Tagestief. Aktuell liegt der Aktienkurs knapp darüber bei 0,152 Euro und liegt damit - gemessen an der typischen Volatilität - etwas im Minus.
Charttechnisch kann die Steinhoff Aktie damit eine Tradingunterstützung bestätigen, die sich oberhalb von 0,145/0,147 Euro erstreckt. Der zwischenzeitliche Kursanstieg über 0,155/0,158 Euro hinaus zeigte sich dagegen als nicht stabil. Damit bleibt die Tradinglage bei Steinhoff International weiter hoch volatil, charttechnische Signalmarken sind entsprechend gefährdet und Fehlsignale an der Tagesordnung, vor allem im ganz kurzfristigen Zeitfenster. Dies gilt vor allem für Tage, an denen Steinhoff International mit Nachrichten neue Impulse setzt - so wie schon in den letzten Tagen und auch heute.
Steinhoff kündigt weiteres Gläubigertreffen an
Und die Nachrichten werden so schnell nicht versiegen. Mit den abgeschlossenen Stillhalteabkommen zwischen Steinhoff und deren Gläubigern geht der Fokus an der Börse nun mehr und mehr in Richtung der nächsten konkreten Sanierungsschritte. Von Interesse sind dabei vor allem mögliche Pläne des Unternehmens zum Verkauf weiterer Konzernteile. Die Verkaufserlöse solcher Deals könnten zur Schuldentilgung genutzt werden. Und dann ist da noch der US-Problemfall Mattress Firm: Steinhoff International berichtete hier zuletzt zwar von Fortschritten bei der US-Tochter, die Probleme des hohe Verluste schreibenden Matratzenhändlers bleiben allerdings weiterhin enorm.
Vor diesem Hintergrund könnte es am 20. September interessant werden: Dann trifft sich der niederländisch-südafrikanische Konzern in London erneut mit seinen Gläubigern. Was genau auf diesem Treffen besprochen wird, bleibt abzuwarten, im Vorfeld könnten aber durchaus Spekulationen aufkommen, dass der krisengeschüttelte Konzern mehr an Informationen zu bieten haben könnte als eine schlichte Beschreibung des „Status Quo”. Immerhin will Steinhoff Präsentationsmaterial zu dem Treffen im Internet zur Verfügung stellen. Ein Streaming wie gestern bei der Anhörung des Ex-Konzernchef Markus Jooste vor einem Parlamentsausschuss in Südafrika wird es nicht geben, wie die Gesellschaft mitteilt - auch keinen Audiomitschnitt und keine Telefonkonferenz.