Bayer weicht von Dividendenplänen ab - Aktie unter Druck
Der Bayer-Konzern hat am Mittwoch eine neue Prognose für das laufende Jahr vorgelegt. Das DAX-notierte Unternehmen aus Leverkusen erwartet inklusive der Übernahme von Monsanto, die später als erwartet erfolgen werde, einen Umsatz von 39 Milliarden Euro für 2018. Für das EBITDA vor Sondereinflüssen erwartet der Bayer-Konzern nun einen Anstieg im unteren bis mittleren einstelligen Prozentbereich. Je Bayer Aktie soll das bereinigte Ergebnis zwischen 5,70 Euro und 5,90 Euro liegen, kündigt das Unternehmen an. Die Dividende solle mindestens auf dem Vorjahresniveau liegen, so das Unternehmen. Damit zahlt der Konzern mehr als seine übliche Dividendenpolitik erlauben würde.
„Wir erwarten eine erfolgreiche Entwicklung des kombinierten Geschäfts und wollen unsere Aktionäre mit einer attraktiven Dividende am Unternehmenserfolg teilhaben lassen”, sagt der Bayer-Vorstandsvorsitzende Werner Baumann am Mittwoch. „Durch die starke Saisonabhängigkeit wird das übernommene Monsanto-Geschäft für dieses Geschäftsjahr einen geringen Beitrag zum bereinigten Ergebnis je Aktie leisten, aber es werden erhebliche operative Zahlungsmittel aus ihm zufließen”, so Baumann weiter. Zudem hat Bayer Einnahmen aus dem Verkauf von Konzernteilen und Covestro-Anteilen erzielt.
Für das zweite Quartal des laufenden Jahres meldet Bayer einen Umsatzanstieg um mehr als 8 Prozent auf 9,48 Milliarden Euro. Vor Sondereffekten ist der operative Gewinn auf EBITDA-Basis um 3,9 Prozent auf 2,34 Milliarden Euro gestiegen. Vor Zinsen und Steuern sinkt Bayers operativer Gewinn dagegen um 7,7 Prozent auf 1,35 Milliarden Euro. „Darin enthalten sind Sonderaufwendungen in Höhe von 363 (Vorjahr: 244) Millionen Euro. Diese resultierten im Wesentlichen aus Aufwendungen in Verbindung mit der Akquisition von Monsanto”, so Bayer. Unter dem Strich weist der Konzern einen Gewinnrückgang um 34,7 Prozent auf 799 Millionen Euro aus, unter anderem als Effekt des Covestro-Anteilsverkaufs. „Das bereinigte Ergebnis je Aktie aus fortzuführendem Geschäft erhöhte sich hingegen um 1,3 Prozent auf 1,54 Euro”, so das DAX-notierte Unternehmen weiter zur Ergebnisentwicklung.
Reaktionen an der Börse auf Bayers Zahlen
An der Börse reagiert die Bayer Aktie mit einem Kursverlust auf die Neuigkeiten. Am Morgen geht es auf 76,92 Euro nach unten, mittlerweile hat sich das Minus auf rund 2 Prozent verkleinert und Bayers Aktienkurs liegt bei 78,20 Euro spürbar über dem Tagestief. Eine charttechnische Unterstützungszone bei 75,50/76,87 Euro aus den letzten Tagen wurde damit erst einmal klar bestätigt. Kernbereich dieser Unterstützung ist die Zone bei 75,50/76,30 Euro.
Unter den Analysten sorgen die Zahlen von Bayer nicht gerade für große Aufregung. Viele Experten bestätigen ihre Einstufungen für den DAX-Wert am Mittwoch. Eine Ausnahme ist Warburg Research: Die Experten des Analystenhauses senken ihr Kursziel für die Bayer Aktie von 118 Euro auf 85 Euro nach unten, behalten die „Hold”-Empfehlung aber bei. Auch Equinet senkt die Zielmarke, liegt mit 96 Euro nach zuvor 118 Euro aber höher als Warburg. Von Equinet kommt weiterhin eine Kaufempfehlung für die Bayer Aktie.