ISM-Index steigt auf 14-Jahreshoch - Commerzbank Kolumne
Entgegen der Erwartung eines leichten Rückgangs stieg der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe der USA im August von 58,1 auf 61,3 Punkte stark an. So legten die Teilindizes der Produktion, der Nachfrage, Lagerhaltung und Beschäftigung zu. Der Anstieg hier glich den Rückgang bei der Exportnachfrage und des Importindex mehr als aus. Die fiskalischen Impulse durch die Steuersenkungen und direkten Ausgabenerhöhungen überlagern bisher negativen Auswirkungen der Protektionismuspolitik von US-Präsident Trump. Die Beschäftigungskomponente weist auf einen guten nationalen Arbeitsmarktbericht am Freitag hin.
Anleihen
Euroraum: PMI Dienstleistungen (Aug.), 10:00 Uhr
Euroraum: Einzelhandelsumsätze (Juli), 11:00 Uhr
USA: Handelsbilanz (Juli), 14:30 Uhr
Gestern standen erstklassige Staatsanleihen unter leichtem Abgabedruck. Bei den zweitklassigen Euro-Staatsanleihen herrschte dagegen durchweg eine freundliche Stimmung. Dabei fielen insbesondere italienische Staatsanleihen auf, deren Spreads ggü. Bundesanleihen deutlich zurückgingen. Der stellvertretende italienische Ministerpräsident Matteo Salvini betonte, dass er sich bei der Aufstellung des Budgets an die Spielregeln der EU halten will. Damit setzt sich ein weiteres Regierungsmitglied für die Einhaltung der Defizitgrenze von 3% ein. Salvini soll sich Presseberichten zufolge sogar dafür stark machen, dass das Haushaltsdefizit nicht größer als 2% des BIP ausfallen soll. Damit wäre seine Vorstellung ähnlich wie die von Finanzminister Tria. Nach dem Labor-Day in den USA setzte gestern eine Aufwertung des US-Dollars ein. Der Euro verlor zwischenzeitlich gut einen halben Cent ggü. dem Greenback. Die Handelsstreitigkeiten und die EM-Krise stärken den US-Dollar. Der Versuch auch mit Kanada ein bilaterales Handelsabkommen hinzubekommen, ist bisher gescheitert. Die USA möchte in dieser Woche zudem Zölle auf weitere chinesische Produkte im Wert von 200 Mrd. US-Dollar erheben. Damit könnte der Handelsstreit weiter eskalieren. Außerdem stehen weiterhin viele Schwellenländerwährungen unter Abgabedruck. Vor allem die Lage in Argentinien hat sich bisher nicht entspannt. Die Rohölpreise sind gestern auf ein Zweimonatshoch aufgrund der Sorgen um Angebotsengpässe gestiegen. So hält der Wirbelsturm Gordon auf die US-Golfküste zu. Deswegen wurden schon mehrere Bohrinseln evakuiert. In den USA legte der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe unerwartet kräftig zu. Mit 61,3 Punkten (nach 58,1) erreichte der Index ein 14-Jaheshoch (siehe im Blickpunkt).
Aktien
Bayer: Ergebnis Q2
Nach der kurzen Verschnaufpause vom Vortag und einer anfangs noch positiven Eröffnung setzte sich der negative Kurstrend an den europäischen Aktienbörsen weiter fort. Die andauernde Schwäche der Schwellenländerwährungen wächst sich immer weiter als Belastungsfaktor aus. Im Dax 30 büßten die Banken (Commerzbank: +1,6%, Deutsche Bank: +0,6%) zwar die frühen Kursgewinne zwischenzeitlich wieder vollkommen ein, standen aber trotzdem durchgehend an der Spitze der Kurstabelle und konnten nach einem Schlussspurt wieder deutlich im positiven Terrain schließen. Die Erholung bei den Banken war auch das bestimmende Thema im Euroraum. Hier konnte sich der Sektor als einzige Branche positiv präsentieren (+1,2%), während vor allem Zykliker wie Chemie (-1,6%), Grundstoffe (-1,4%) und Industrie (-1,3%) unter Abgaben litten. Auch IT (-1,6%) und Telekommunikation (-1,4%) gerieten stärker unter Druck. Mit Abstand stärkster Einzeltitel im EUROSTOXX 50 war die Aktie der italienischen Bank Intesa SanPaolo (+5,2%). Auch an der Wall Street fiel die Stimmung nach dem Feiertag etwas gedämpfter aus, trotz einer deutlich besser als erwarteten Stimmung im verarbeitenden Gewerbe. Dabei hielten sich die Verluste allerdings klar in Grenzen. Im Fokus stand über den ganzen Handelstag der stetige Kursanstieg der Amazon-Aktie (+1,3%), der ihren Börsenwert letztendlich über die Schwelle von einer Billion USD hievte. Im Dow Jones Industrial stand erneut die Aktie von Home Depot (+2,2%) an der Spitze der Kursliste, während sich die Titel von Nike (-3,2%) ganz am Schluss der Performance-Tabelle wiederfanden. Auf Branchenebene konnten neben den Gebrauchsgütern (+0,3%) vor allem Finanzen (+0,5%) zulegen, während der Telekommunikationssektor (-1,1%) deutlicher unter Druck stand. Die asiatischen Börsen verzeichnen heute Morgen in der Breite Verluste, Europa wird kaum verändert erwartet.