Steinhoff International: Kein „Selbstläufer” - wie startet die Aktie in die Woche
Wer dachte, die Sanierung von Steinhoff International wäre nach der Einigung des Konzerns mit seinen Gläubigern auf ein Stillhalteabkommen ein „Selbstläufer”, sieht sich getäuscht. Die Verhandlungen um die Implementierung der Restrukturierung bei Hemisphere International Holdings, in der vor allem österreichische Immobilien des SDAX-Konzerns gebündelt sind, benötigen deutlich mehr Zeit als angenommen. Heute meldet Steinhoff International, dass die Frist bis zum 31. August verlängert wurde - erneut verlängert. Hieß es Ende Juli noch, dass man mit der Implementierung der Restrukturierung am 3. August rechne, wurde dieser Termin zunächst auf den 17. August und anschließend auf den 24. August verschoben. Mittlerweile hängt man nun fast einen Monat hinter dem eigentlichen Zeitplan.
Details über die Gründe nennt Steinhoff International nicht. Schon das Beispiel Hemisphere International Holdings, in der vor allem österreichische Immobilien gebündelt sind, zeigt die Komplexität des anstehenden Sanierungsverfahrens, bis de Vereinbarungen tatsächlich durchgeführt werden können. Hemisphere International Holdings ist mit 750 Millionen Euro verschuldet, die Verschuldung des Steinhoff-Konzerns insgesamt liegt weit darüber. Auch für andere Finanzierungsgesellschaften wurden Stillhalteabkommen vereinbart. Konkrete weitere Sanierungsschritte der Gesellschaft sind bis auf die Vereinbarungen im Stillhalteabkommen bisher nicht bekannt. Dokumente zu den Stillhalteabkommen wurden von der Gesellschaft im Internet zur Verfügung gestellt - hier klicken.
Nachdem die Steinhoff Aktie sich zuletzt einige Tage zwischen 0,126 Euro und 0,14 Euro bewegte, konnte der Aktienkurs am Montag aus dieser Spanne nach oben ausbrechen. Nach einem Tageshoch bei 0,1448 Euro ging es für die Steinhoff Aktie mit 0,1416 Euro (+6,47 Prozent) aus dem Freitagshandel. Aktuelle Indikationen liegen am Montagmorgen bei 0,144/0,145 Euro, womit sich der Ausbruch aus der Tradingspanne für Steinhoffs Aktienkurs zunächst bestätigt.
Käme es dennoch zum Rebreak unter 0,135/0,14 Euro, wäre eine erste charttechnische Unterstützung weiterhin um 0,124/0,125 Euro vorhanden. Zudem wären bei weiteren Verkaufssignalen um 0,120/0,121 Euro sowie um 0,112/0,114 Euro sowie bei 0,104/0,105 Euro weitere Trading-Supports für die Steinhoff Aktie vorhanden. Nach oben hin trifft der Aktienkurs des niederländisch-südafrikanischen Unternehmens nach dem Ausbruch über die Hürde zwischen 0,135 Euro und 0,140 Euro nun um 0,148/0,152 Euro und um 0,157/0,160 Euro auf weitere charttechnische Hindernisse.