Steinhoff Aktie: Keine Entwarnung - trotz der News vom Freitag
Bei der Steinhoff Aktie geht die Berg- und Talfahrt weiter. Sogten zuletzt Sorgen vor einer Pleite der US-Tochter Mattress Firm für einen Sturz auf 0,105 Euro, so kam es am Freitag zu einer Rallye auf 0,157 Euro, nachdem das Unternehmen Fortschritte bei der Liquiditätslage gemeldet hatte. Alle Sorgen ist Steinhoff International damit aber bei der finanziellen Lage längst noch nicht los, sodass die Aufwärtsbewegung von den allgegenwärtigen Tradern auch schnell wieder zu Geld gemacht wurde. Gewinnmitnahmen haben den Steinhoff Aktienkurs schon am Freitag wieder in den Bereich um 0,136/0,137 Euro gedrückt. Zum Wochenbeginn gehen die Gewinnmitnahmen weiter: Bisher kommt die Steinhoff Aktie auf ein Tagestief bei 0,126 Euro und notiert aktuell bei 0,13 Euro mit mehr als 7 Prozent im Minus gegenüber dem XETRA-Schlusskurs vom Freitag.
Die gute Nachricht für die Steinhoff-Optimisten: Am Vormittag hat die charttechnische Unterstützung um 0,124/0,125 Euro den Abwärtsdruck erst einmal aufgehalten. Käme es zum Break, wären um 0,120/0,121 Euro sowie um 0,112/0,114 Euro sowie bei 0,104/0,105 Euro weitere Trading-Supports für die Steinhoff Aktie vorhanden. Nach oben hin trifft der Aktienkurs des niederländisch-südafrikanischen Unternehmens um 0,136/0,138 Euro auf erste Hindernisse - hier liegt auch das bisherige Tageshoch vom Montag.
Hier noch einmal unsere Steinhoff-News zur Liquiditätslage:
Steinhoff sieht Fortschritte bei der Liquiditätslage
Während an der Börse über eine mögliche Insolvenz der Steinhoff-Tochter Mattress Firm in den USA spekuliert wird, hat Steinhoff International am Freitagnachmittag eine Meldung zum aktuellen Stand der Restrukturierungen heraus gegeben. Angaben zu der US-Gesellschaft Mattress Firm, derzeit das größte operative Sorgenkind in dem weit verschachtelten Unternehmen, findet man darin allerdings nicht. Die Sorgen um den US-Konzern hatten den Aktienkurs von Steinhoff International zuletzt deutlich abstürzen lassen.
Derweil seien mittlerweile zwischen 91 Prozent und 97 Prozent der Gläubiger der Konzerngesellschaften Steinhoff Europe AG, Steinhoff Finance Holding GmbH und Stripes US Holding Incorporated dem Stillhalteabkommen beigetreten, meldet das SDAX-notierte Unternehmen. Derzeit arbeitet die Gesellschaft an der Umsetzung der Vereinbarungen.
Fortschritte sieht Steinhoff International unter anderem bei der Liquiditätslage. So sei die Liquidität durch die jüngsten Verkäufe gestärkt worden, meldet das Unternehmen mit Blick vor allem auf die deutlich ausgedünnten Aktivitäten in Europa. Verkauft wurden hier unter anderem die Beteiligungen an der Poco-Kette sowie die österreichische kika/Leiner-Gruppe. Dies habe Flexibilität geschaffen, um das operative Geschäft wo nötig zu unterstützen, heißt es aus der Steinhoff-Konzernzentrale. Das südafrikanische Geschäft trage sich selbst, zudem profitiere Pepkor Europe von einer - so Steinhoff International - starken Liquidität. Zu der Gruppe gehört unter anderem die britische Poundland-Kette, schon vor einiger Zeit hatten Investoren an der Sparte Interesse gezeigt. Darüber hinaus verhandele Steinhoff Asia Pacific Group Holdings derzeit mit Banken über einen mehrjährigen Kredit zu marktüblichen Konditionen mit einem Volumen von bis zu 250 Millionen Australischen Dollar, ist zu hören.
Die Steinhoff Aktie kann von den Neuigkeiten heute Nachmittag deutlich profitieren. Nachdem der Aktienkurs des Konzerns heute zunächst noch seinen rapiden Verfall fortsetzte und ein Verlaufstief bei 0,105 Euro erreichte, schießt das Papier am Nachmittag nach der Meldung auf bis zu 0,156 Euro nach oben. Aktuell notiert die Steinhoff Aktie bei 0,14 Euro und verzeichnet einen Kursgewinn von mehr als 17 Prozent zum gestrigen XETRA-Schlusskurs. Das Papier dürfte volatil bleiben.