Chinas Devisenreserven trotz Yuan-Abwertung nicht gesunken - Commerzbank Kolumne
Im Juli stiegen die chinesischen Devisenreserven um 6 Mrd. US-Dollar. Aufgrund der starken Abwertung des Renminbi ggü. dem US-Dollar (rund 8% seit April) haben viele Marktteilnehmer befürchtet, dass dies einen Abbau der Devisenreserven zur Folge haben könnte, ähnlich wie von Mitte 2014 bis Anfang 2017. In diesem Zeitraum wurden die Devisenreserven um rund 1 Bio. US-Dollar abgebaut. Wichtig ist das, weil die Chinesen ihre Devisenreserven zum Großteil in US-Treasuries halten. Ein massiver Verkauf der Reserven könnte die US-Staatstitel belasten und die Renditen nach oben treiben. Auch damals kam es zeitweise zu Turbulenzen an den Kapitalmärkten.
Anleihen
Japan: Maschinenbauaufträge (Juni), 1:50 Uhr
China: Verbraucherpreise (Juli), 3:30 Uhr
USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe, 14:30 Uhr
USA: Erzeugerpreise (Juli), 14:30 Uhr
Der Rentenmarkt hat aktuell auf Sommermodus umgeschaltet: Geringe Umsätze, auch bedingt durch kaum marktrelevante volkswirtschaftliche Daten, brachten nur geringe Kursänderungen. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen hat sich derweil um die 0,40% eingependelt. Überraschend wenig Bewegung zeigen seit Tagen auch die italienischen Staatsanleihen, obgleich die Äußerungen bezüglich der Ausgabenwünsche für den kommenden Haushaltsplan 2019, der im September verabschiedet werden soll, für Unruhe sorgen. Die Koalitionspartner Lega und Fünf-Sterne-Bewegung überbieten sich teilweise mit Ideen, wie Italiens Wirtschaft angekurbelt, Steuerzahler entlastet und weitere soziale Wohltaten umgesetzt werden können – bei gleichzeitig nicht geklärter Finanzierung dieser Wünsche. Die gelassene Reaktion des Marktes beruht in der Hoffnung, dass der bisher besonnen auftretende Finanzminister Giovanni Tria eine zu starke Erhöhung der Staatsfinanzen verhindern kann, um nicht gegen die EU-Regeln zur staatlichen Neuverschuldung zu verstoßen. Der Risikoaufschlag zehnjähriger italienischer Staatsanleihen gegenüber Bundesanleihen lag gestern im Tief bei 240 Basispunkten und hatte sich damit gegenüber dem Hoch von letzter Woche mit 262 Basispunkten schon wieder deutlich verringert. Die laufende Haushaltsdiskussion in Rom schwächt auch den Euro gegenüber dem US-Dollar. Er notierte bei 1,16 US-Dollar je Euro, Anfang Mai lag er noch bei 1,20. Stark präsentierte sich der Euro jedoch im Vergleich zum britischen Pfund. Aus Furcht vor einem harten Brexit ohne vertragliche Regelungen zu den künftigen Beziehungen Großbritanniens zur EU verlor das Pfund gestern mehr als ein halbes Prozent.
Aktien
Deutschland: adidas, Dt. Telekom, Merck KGaA, ThyssenKrupp, Jungheinrich, Dürr, United Internet, Aurubis, Hannover Rück, Rational, TUI
Europa: Zurich Insurance, Adecco
USA: Viacom
An den Aktienmärkten gab es erneut einen recht bewegungsarmen Handelstag, der nur von markanten Einzelbewegungen meist nach Zwischenberichten belebt wurde. Der DAX schloss 0,1% niedriger. Dt. Post (+1,4%) führten die DAX-Gewinnerliste an, nachdem die Bundesnetzagentur eine Erhöhung des Briefportos positiv kommentierte. DAX-Verlierer waren Fresenius (-2,7%) sowie Münchener Rück (-2,1%), die in den Halbjahreszahlen überraschend hohe Großschäden meldete, auch wenn die Prognose aufrechterhalten wurde. Auch E.ON (-2,9%) litten unter dem schwachen Zwischenbericht. Im MDAX lagen Jungheinrich im Vorgriff auf die heutigen Zahlen (+5,5%) und Lanxess (+5,5%) nach Ankündigung des Verkaufs der Beteiligung an Arlanxeo an der Spitze. Dagegen enttäuschte Fraport im Halbjahresreport, was mit -5,1% quittiert wurde. In Europa verlief der Handel ähnlich träge. Im Verlauf ergab sich im Euro Stoxx 50 ein Minus von 0,3%. Dabei belastete neben den erwähnten deutschen Unternehmen Ahold Delhaize nach dem Quartalsbericht (-1,6%). Auch in den USA fehlten markttreibende Nachrichten. Dow Jones (-0,2%), S&P 500 (-0,03%) und Nasdaq (+0,1%) traten auf der Stelle. Disney gaben nach Zahlen 2,2% nach. Schlagzeilenlieferant Tesla (-2,4%) prüft offenbar tatsächlich den Rückzug von der Börse und die Börse das Kommunikationsverhalten von Elon Musk. Die asiatischen Börsen sind heute uneinheitlich. Der japanischen Topix gab 0,3% nach, während sich die Kurse in Shanghai deutlich erholen. Erneut dürften viele Zwischenberichte den Handel in Europa prägen.