Steinhoff: Schock oder Erleichterung?
In der Nacht kommt von Steinhoff eine Meldung, die einigen Investoren nicht gefallen dürfte, für andere aber wie ein Befreiungsschlag wirken könnte. Steinhoff trennt sich von Kika/Leiner. Man hat es nicht geschafft, die österreichische Gruppe wieder profitabel zu machen. Es hätte viel Geld benötigt, um den Turnaround zu schaffen. Dieses Geld hat Steinhoff nicht zur Verfügung, die Restrukturierung ist gescheitert. Zuletzt hat ein Kreditversicherer seinen Rückzug erklärt, das erhöhte den Druck auf alle Beteiligten. Also erfolgt der Verkauf.
Übernommen werden die 46 Filialen in Österreich sowie die 23 Standorte in Osteuropa von der Signa Holding. Hinter der Holding steht der österreichische Investor Rene Benko. Benko hatte vor einigen Monaten schon den Flagshipstore von Leiner in Wien übernommen.
Angeblich hat sich auch der österreichische Kanzler Sebastian Kurz in die aktuellen Verhandlungen eingeschaltet. Ihm muss daran liegen, dass Kika/Leiner nicht in die Insolvenz geht. Rund 5.000 Arbeitsplätze wären dann in Gefahr.
Zum Verkaufspreis gibt es keine offiziellen Angaben. Österreichische Medien sprechen von 450 Millionen Euro. Bestätigt ist diese Summe jedoch nicht. Noch ist der Verkauf aber nicht in trockenen Tüchern. Es findet eine Due Diligence statt, Benko kann sich noch zurückziehen. Das Closing des Verkaufs soll im September erfolgen.