Steinhoff Aktie: Ist mit Wieses Klage alles verloren?
Steinhoffs Aktie fiel gestern auf ein neues Allzeittief. Hatte die Börse zunächst schon recht kühl auf den Poco-Deal reagiert, so brachten Meldungen über eine neue Milliardenklage gegen Steinhoff den erneuten Kurseinbruch. Ausgerechnet Christo Wiese, in dessen Amtszeit als Board-Chef und Großaktionär des Handelskonzerns der Bilanzskandal fällt, will 3,9 Milliarden Euro von Steinhoff International einklagen. Das ließ den Aktienkurs des Südafrikanischen Konzerns gestern auf bis zu 0,125 Euro fallen. Zuvor lag das Allzeittief bei 0,139 Euro. Eine charttechnische Unterstützung darüber aus den letzten Tagen wurde unterschritten.
Mit der Klage entstehen neue Milliardenrisiken für den Konzern, der im Augenblick vor allem eins nicht gebrauchen kann: Neue Risiken. Wichtige Refinanzierungsverhandlungen stehen an, die erfolgreich verlaufen müssen, wenn bei der hoch verschuldeten Steinhoff International nicht die Pleite der nächste Schritt sein soll. Derzeit ist unklar, wie und ob die Gesellschaft ihre milliardenschweren Schulden refinanzieren kann. Gläubiger werden die juristischen Schachzüge aus dem Wiese-Lager zur Kenntnis genommen haben. Ob sie die Verhandlungsposition des Konzerns schwächen, ist derzeit unklar. Steinhoff selbst hat sich bisher nicht detailliert zu den Klagen geäußert. Man will diese prüfen und entsprechend reagieren.
Charttechnisch hat die gestrige Entwicklung Folgen: Die Zone bei 0,139/0,142 Euro, die in den letzten Tagen eine klare Unterstützung bot, ist mit dem Break zum Widerstand geworden. Nach einem gestrigen Schlusskurs bei 0,129 Euro (-13,65 Prozent) liegen aktuelle Indikationen für die Steinhoff Aktie bei 0,125/0126 Euro.
Hier noch einmal unsere gestrige News zur Klage von Christo Wiese gegen Steinhoff International.
Steinhoff Aktie stürzt ab: Neuer Ärger - Christo Wiese fordert Milliarden
Am Donnerstagnachmittag stürzt die Steinhoff Aktie auf ein neues Alzzeittief. War dieses bisher bei 0,139 Euro angesiedelt und Basis für eine Stabilisierung in den letzten Tagen, so rutscht der Steinhoff Aktienkurs heute auf bis zu 0,125 Euro ab. Der Grund ist neuer rechtlicher Ärger für den finanziell stark angeschlagenen Konzern: Kaum hat man sich mit XXXLutz in einem längeren Streit um die Poco-Kette geeinigt, wir berichteten, tauchen Milliardenforderungen von Christo Wiese auf - dem früheren Chairman und Großaktionär des Konzerns, der nach dem Bekanntwerden des Bilanzierungsskandals unter anderem auf Druck von Investoren zurück getreten ist.
Wiese will rund 59 Milliarden Südafrikanische Rand von Steinhoff International - umgerechnet sind dies rund 3,9 Milliarden Euro, heißt es in südafrikanischen Medienberichten am Donnerstag. Bei der Klage soll es um vertragliche Verabredungen zwischen Steinhoff und Titan und Investitionen der Titan Group in Steinhoff International aus den Jahren 2015 und 2016 gehen, die in Zusammenhang mit zwei großen Akquisitionen des Konzerns stehen: Zum einen Pepkor, zum anderen die US-Gesellschaft Mattress Firm.