Steinhoff Aktie: Überraschende News zum Poco-Deal lassen Börse kalt
Gesten zeichnete sich bereits eine überraschende Entwicklung im Streit um Poco zwischen den beiden EIgentümern Steinhoff International und XXXLutz ab: Das niederländisch-südafrikanische Unternehmen war im Zuge einer Gerichtsverhandlung nach einem langen vorangegangenen Streit um das Eigentum der Poco-Anteile plötzlich verkaufsbereit. Nun meldet XXXLutz eine Einigung: „Die XXXLutz Gruppe hat sich heute mit Steinhoff International auf die Übernahme der Anteile an der Möbelhandelskette POCO geeinigt. Im guten Einvernehmen wurden alle Poco betreffenden Rechtstreitigkeiten beigelegt”, so die Möbelhandelsgruppe.
Bisher waren Steinhoff International und XXXLutz jeweils mit 50 Prozent an der Poco-Kette beteiligt, die auf rund 1,6 Milliarden Euro Umsatz kommt. Das „Handelsblatt” meldet einen Kaufpreis von 266 Millionen Euro für die Anteile. Es ist ein Betrag in der Nähe eines Vorschlags von 268 Millionen Euro, der gestern bereits von Seiten des zuständigen Gerichts formuliert wurde - wir berichteten. Überraschend dürfte für einige die schnelle Einigung dennoch sein.
Börse wartet auf den Befreiungsschlag von Steinhoff
An der Börse zeigt man sich in Sachen Steinhoff wenig begeistert von dem erzielten Verkaufspreis. Der Aktienkurs des SDAX-notieren Unternehmens zeigt am Donnerstagmorgen kaum Bewegung. Angesichts des Schuldenbergs, den Steinhoff International vor sich herschiebt, waren weitere Beteiligungsverkäufe erwartet worden. Der große Befreiungsschlag indes kam bisher nicht zustande. Größere Teile der bisher erzielten Verkaufserlöse mussten herhalten, um operative Liquiditätslücken zu schließen und auch die 256 Millionen Euro aus dem nun zustande gekommenen Poco-Deal sind nicht der große Wurf, mit dem sich Steinhoff aus der Krise ziehen kann. So wartet die Börse weiter auf einen eventuellen Befreiungsschlag und angesichts der weiter unklaren Bilanzlage des Retailhändlers bleibt unklar, wann und ob dieser kommen wird.
Fests steht derzeit vor allem eins: Es sind weitere Verkäufe von Beteiligungen zu erwarten. Unter anderem für die britische Poundland-Kette und auch für die Südafrika-Tochter STAR soll Investoreninteresse bestehen. An Letzterer hat Steinhoff zuletzt den Anteil von 77 Prozent auf 71 Prozent reduziert - hier weiterlesen.