Steinhoff Aktie: Intraday-Absturz - das sind die Gründe
Der Blick auf die Steinhoff Aktie zeigt eine interessante Reaktion auf die schon gestern am späten Nachmittag veröffentlichte Meldung über eine drohende Milliardenabschreibung auf Immobilienvermögen. Blieb der Aktienkurs des SDAX-notierten Unternehmens gestern im späten Handel auf Tradegate oder auch der Frankfurter Börse noch einigermaßen stabil, so rauscht das Papier heute deutlich in die Tiefe und unterschreitet dabei unter anderem bei 0,22 Euro charttechnische Supports. Gestern wurde im XETRA-Handel ein Tageshoch bei 0,237 Euro verzeichnet, heute geht es bis auf 0,207 Euro nach unten. Aktuell liegt die Steinhoff Aktie auf Tagestief mit 10,78 Prozent im Minus.
Mit dem Kursrutsch könnte wieder das Allzeittief bei 0,197 Euro ins Visier kommen. Intradaytrader dürften dabei ihren Blick auf eine Unterstützungsmarke um 0,207/0,209 Euro richten, die aktuell stark unter Druck gerät. Um 0,197/0,199 Euro wäre im Breakfall wohl ein erstes Kursziel - neue Allzeittiefs für die von einem Bilanzskandal geschüttelte Steinhoff Aktie sind dabei nicht ausgeschlossen.
Hier noch einmal unsere gestrige Steinhoff-Meldung:
Steinhoff: Milliardenabschreibung auf die Immobilien droht
Steinhoff muss auf ein Immobilienportfolio, das in der Tochtergesellschaft Hemisphere International Properties B.V. gebündelt ist, wohl eine milliardenschwere Abschreibung vornehmen. Bisher wird der Wert des Portfolios mit 2,2 Milliarden Euro angegeben. Eine neue Bewertung der Immobilien durch CBRE Limited per 1. Februar dieses Jahres auf Basis des „fair values” hat nun eine Bewertung von nur 1,1 Milliarden Euro ergeben.
Damit droht dem in einem schwelenden Bilanzskandal verwickelten Konzern eine Abschreibung von bis zu 1,1 Milliarden Euro. Noch ist unklar, in welcher Höhe Steinhoff den Wert des Immobilienportfolios teilabschreiben wird. Man werde die Bewertung prüfen und zusammen mit den Bilanzprüfern einen neuen Bewertungsansatz in der weiterhin ausstehenden Bilanz für das Jahr 2017 ermitteln, heißt es aus dem Unternehmen.
In dem Hemisphere-Portfolio sind rund 140 Immobilien mit Standorten in diversen westeuropäischen und osteuropäischen Ländern zusammengefasst. Einen Schwerpunkt bilden Immobilien, die an die österreichische Steinhoff-Sparte kika-Leiner vermietet sind. Dagegen gehören unter anderem Immobilien der Poco-Kette und der britischen Poundland-Gruppe nicht zu dem Portfolio.