Daimler ist nicht glücklich mit Geely - Aktie vor Ausbruch?
Beim Daimler-Konzern ist man alles andere als zufrieden mit einem neuen Großaktionär. Der chinesische Autobauer Geely, der von Li Shufu kontrolliert wird und dem bereits der schwedische Volvo-Konzern gehört, hält mittlerweile knapp 10 Prozent der Anteile an Daimler. In der Konzernzentrale der Schwaben wurde man von der Nachricht kalt erwischt, ging man bisher doch davon aus, dass der Anteil maximal bei wenigen Prozent liegt. „Das ist weitaus mehr, als wir erwartet hatten”, zitiert das „Handelsblatt” einen Daimler-Vertreter.
Beim DAX-Konzern ist man gleich aus mehreren Gründen unglücklich über den Einstieg von Geely. Die Chinesen beteuern zwar, dass ihr Engagement langfristig angelegt sei, doch Daimler sieht den Konzern nicht als Partner sondern Konkurrenten. Da Geely einen Platz im Aufsichtsrat anstrebt, wären die Asiaten stets bestens unter anderem über die Modellpolitik des schwäbischen Autobauers informiert. Das will Daimler verhindern und hofft, Geely-Vertreter aus dem Aufsichtsrat heraushalten zu können. Ob dies gelingt, ist fraglich. Derweil hat Geely angekündigt, das Daimler-Aktienpaket erst einmal nicht aufstocken zu wollen.
An der Börse sieht man den Geely-Einstieg gelassener als in der Daimler-Konzernzentrale: Aktuelle Indikationen für Daimlers Aktienkurs liegen bei 71,41/71,49 Euro und damit spürbar über dem XETRA-Schlusskurs vom Freitag, der für die Daimler Aktie bei 70,41 Euro mit 0,53 Prozent im Plus notiert wurde.
Es bleibt aus charttechnischer Sicht für die Daimler Aktie also wie zuletzt skizziert: Zwischen 69,21/69,33 Euro und der 70-Euro-Marke sind erste charttechnische Supports vorhanden. Neue charttechnische Verkaufssignale an dieser Marke könnten der Daimler Aktie weitere Kursverluste und damit einen Rutsch in den Bereich um 67,66/67,85 Euro einbringen - Achtung, kleinere Zwischensupports sind in diesem Szenario noch zu beachten. Bleibt die Supportzone dagegen intakt, könnte sich die Aufmerksamkeit wieder in bullishe Richtung und damit an die 73-Euro-Marke verlagern.