USA: Neue Pläne für Handelshemmnisse? - National-Bank Kolumne
Die datenarme Zeit ist heute vorbei. Im Vergleich zu den ersten beiden Tagen der Woche ist der Datenkalender heute sehr gut gefüllt. Gleich zu Handelsbeginn werden konkretere Informationen zur wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland in Q4 2017 veröffentlicht. Das BIP-Wachstum wird im Vergleich zum Vorquartal etwas an Dynamik verloren haben. Dennoch kann Deutschland auf ein starkes 2017 zurückblicken. Im weiteren Verlauf des Vormittags stehen dann BIP-Daten aus Italien, Portugal, den Niederlanden sowie dem Euroraum an. Ähnlich wie in Deutschland wird man im Euroraum auf ein kräftiges Wachstum blicken dürften. Es wurde zudem viel Schwung in das Jahr 2018 mitgenommen. Am Nachmittag werden die Investoren auf die US-Einzelhandelsumsätze sowie die US-Konsumentenpreisentwicklung schauen.
Die US-Verbraucher müssten „eigentlich” auch im Januar in bester Konsumlaune gewesen sein, so dass die Einzelhandelsumsätze deutlicher zugelegt haben könnten, als es bisher erwartet wurde. Der aktuelle Hype um die Preisentwicklung auf der Endstufe im Januar ist übertrieben. Selbst wenn die Preisdynamik etwas nachgelassen haben sollte, wird sich die US-Notenbank kaum von ihrem Kurs abbringen lassen. Die graduellen Leitzinsanhebungen werden fortgesetzt. Und eine vierte Anhebung der Fed Funds Zielzone bleibt weiterhin möglich, denn ein einzelner Datenpunkt wird wohl kaum ein Umdenken bei den stimmberechtigten FOMC-Teilnehmern auslösen. Letztlich wird die Fed eine vorausschauende Geldpolitik betreiben, und bei Vollbeschäftigung werden die meisten Fed-Vertreter eher mit einem Anziehen der Preise in Richtung / über die angepeilte Zielmarke rechnen. Letztlich darf die Wirkung der Steuerreform ebenfalls nicht ganz aus den Augen verloren werden.
Neues gibt es auch aus dem Weißen Haus. Die US-Administration denkt über neue Schutzmaßnahmen für die US-Wirtschaft nach. Es soll sich dabei um Zölle handeln. Genaueres ist dazu aber nicht bekannt. Die protektionistischen Maßnahmen der US-Regierung sind zwar etwas aus dem Fokus der Investoren geraten. Hinter den Kulissen wird in den USA aber wohl intensiv daran gearbeitet.
Die Renditen von US-Treasuries haben sich gestern zwar etwas ermäßigt. Im Euroraum ist davon jedoch kaum etwas angekommen. Die Investoren werden heute die US-Preisdaten zwar intensiv analysieren. Ihre Bedeutung wird jedoch überbewertet. Der Bund Future dürfte kaum geändert in den Tag starten. Die Anleger werden sich mit Positionieren erst einmal in Zurückhaltung üben. Der Bund Future dürfte sich zwischen 157,50 und 158,80 bewegen. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries dürfte zwischen 2,75 und 2,91% schwanken.