Aktien in China und in Hongkong korrigieren nach sehr gutem Jahresstart - Commerzbank Kolumne
Neben dem MSCI Korea-Index zählte der MSCI China-Index im Jahr 2017 zu den besten Märkten in der Region. Er gewann 51,1%. Verantwortlich für die sehr gute Performance zeichnete vor allem die Indexzusammensetzung. Vor allem schwergewichtige IT-Werte wie Tencent sorgten für die exzellente Performance. Der breite Schanghai A-Index mit seinen fast 1.400 gelisteten Unternehmen gewann dagegen nur 6,5%; in Euro gerechnet lag der Index sogar ganz leicht im Minus. Je nach Indexzusammensetzung gab es also 2017 erhebliche Performanceunterschiede in den einzelnen chinesischen Indizes. Welche Faktoren zeichnen für die Renaissance der lange Zeit vernachlässigten Aktien in China und Hongkong verantwortlich? Neben der weltweit sehr robusten konjunkturellen Entwicklung trieben solide Unternehmensergebnisse die Kurse. Zum anderen zeigten sich die Investoren erfreut über Sonderausschüttungen in Form hoher Dividendenzahlungen. Nicht zuletzt hegten viele Investoren unverändert die Erwartung, dass die chinesische Regierung die heimische Wirtschaft nach wie vor mit Krediten bzw. mit Investitionen befeuern wird. Der Start ins neue Jahr verlief sehr gut. Der MSCI China-Index gewann im Januar 2018 12,5%! Die Rally wurde von mehreren Faktoren getragen. Zum einen gab es eine Reihe von Makrodaten, die besser als erwartet ausfielen. Hinzu kamen positive Gewinnrevisionen sowie starke Zuflüsse in die Aktienmärkte (v.a. aus China Richtung Hongkong in H-Aktien). Nicht zuletzt sorgte auch die Stärke des Renminbi für Rückenwind. Im Februar 2018 kam es dann aber zu kräftigen Gewinnmitnahmen. Auslöser hierfür waren vermehrte Inflations- und Zinsängste in den USA, die weltweit für eine Korrektur an den Aktienmärkten sorgten. Dem konnten sich die Märkte in China und Hongkong nicht entziehen. Wir bestätigen innerhalb unseres Regionenrankings die neutrale Gewichtung für die A-Aktien in China und für die H-Aktien in Hongkong.
Anleihen
Deutschland: Handelsbilanz (Dezember), 08:00 Uhr
Großbritannien: Zinsentscheid der BoE, 13:00 Uhr
USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe, 14:30 Uhr
Gestern startete die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen mit 0,72% in den Handel, ging am Vormittag aber noch einmal unter die Marke von 0,70% zurück, was weitere Unsicherheit widerspiegelte. Im Tagesverlauf setzte aber eine Stabilisie-rung ein. Die Renditen von Staatsanleihen stiegen in der Breite an. Die Rendite 10-jähriger Bunds erreichte 0,74%, die 10-jähriger US-Treasuries 2,83%, nahe dem Stand wie vor den Aktienmarktturbulenzen. US-Notenbanker Dudley betonte, dass der heftige Kurseinbruch an den US-Börsen den Wachstumsausblick für die USA nicht ändere. Bei den Währungen war der US-Dollar als Sicherheit gefragt. So stieg der Euro am frühen Vormittag nur kurzzeitig auf 1,24 USD, gab im Tagesverlauf aber auf 1,225 USD deutlich nach, nachdem der Senat dem Entwurf für einen sechswöchigen Übergangshaushalt zustimmte. In Deutschland wurde der Vertrag zur großen Koalition geschlossen. Er sieht Mehrausgaben und Mindereinnahmen in Höhe von 67 Mrd. Euro in der laufenden Legislaturperiode vor. Solange die Wirtschaft so gut läuft wie momentan und die Zinsen niedrig bleiben, dürften die Mehrausgaben bis zum Ende der Legislaturperiode nicht zu einem gesamtstaatlichen Defizit führen. Bei ungünstigeren Rahmenbedingungen könnte sich ein Haushaltsdefizit von bis zu 3 % einstellen. Die SPD-Mitglieder müssen dem Koalitionsvertrag noch zustimmen, was keineswegs sichergestellt ist. Auf dem Parteitag stimmten nur 56% der Delegierten für die Aufnahme der Koalitionsverhandlungen. Der Handelsbilanzüberschuss ging in Deutschland im Dezember von 23,7 auf 18,2 Mrd. Euro zurück, weil die Importe aufgrund der starken Binnennachfrage im Dezember um 1,4% kräftig anstiegen, die Exporte lediglich um 0,3% M/M.
Aktien
ABB, Bilanz-PK
Commerzbank, Bilanz-PK
Heidelberger Druck, Ergebnis Q3
L´Oréal, Jahresergebnis
Société Générale, Ergebnis Q4
Zurich Insurance, Ergebnis Q4
Nach den jüngsten kräftigen Verlusten infolge vermehrter Inflations- und Zinsängste in den USA erholten sich die europäischen Aktienmärkte am gestrigen Handelstag. Nachdem die Wallstreet am Dienstag nach einem turbulenten Ritt mit mehr als 2% im Plus geschlossen hatte, fassten offenbar erste Anleger wieder Mut und investierten in Aktien. Spitzenreiter unter den europäischen Leitindizes war die Börse in Österreich mit einem Anstieg von knapp 3%. Der Dax gewann 1,6%. Zu den Gewinnern im deutschen Leitindex gehörten vor allem Autowerte wie Volkswagen (+3,7%) oder Daimler (+1,7%), die u.a. von einem schwächeren Euro profitierten. Dagegen stürzte der Aktienkurs der Deutschen Bank (-0,4%) zeitweise um mehr als 3% ab, bevor er sich am Nachmittag deutlich erholte. Für Kursdruck sorgte u.a. eine Votenherabstufung. Seit Anfang des Jahres verlor die Aktie damit fast 18% an Wert. Auf europäischer Sektorenebene verzeichneten alle Branchen ein Plus, wobei der Bereich Finanzdienstleistungen mit einem Anstieg von 3,4% die größten Gewinne verbuchte. Die geringsten Aufschläge wies der Bereich Rohstoffe (+0,8%) auf. Die Börsen in den USA setzten ihre Erholung vom Dienstag zunächst fort; zum Handelsschluss kam es allerdings zu Gewinnmitnahmen. Der S&P 500-Index büßte daher 0,5% ein. Auf Sektorenebene waren insbesondere Telekomwerte (+0,3%) gefragt. Die größten Verluste verzeichneten Energiewerte (-1,7%). Die Börsen in Asien tendierten heute Morgen uneinheitlich. Während der Nikkei 225-Index 1,1% gewann, kam es bei H-Aktien erneut zu Gewinnmitnahmen.