Steinhoff: Und wieder einmal…
Bei Steinhoff gibt es erneut eine Personalie zu melden. Während sich der Konzern komplett bedeckt hält, was den Bilanzskandal und die Sanierungs- sowie Finanzierungsbemühungen angeht, kommt die nächste einer mittlerweile ganzen Reihe von Personalien an die Öffentlichkeit. Jayendra Naidoo ziehe sich mit sofortiger Wirkung aus dem Supervisory Board der Gesellschaft zurück, um sich auf seine Tätigkeit bei der Steinhoff Africa Retail Limited zu konzentrieren. Sein Platz soll extern besetzt werden.
Das Unternehmen, kurz STAR und neu an die Börse gegangen, gehört zu Steinhoffs wichtigsten operativen Aktivitäten und kündigte im Dezember Refinanzierungspläne an, mit denen man dem krisengeschüttelten Mutterkonzern aus der Patsche helfen will - ein Kredit über eine Milliarde Euro soll refinanziert und an Steinhoff zurückgezahlt werden. Noch hat STAR allerdings keinen Vollzug melden können. Für die MDAX-notierte und hoch verschuldete Steinhoff wäre ein erfolgreicher STAR-Refinanzierungsdeal ein wichtiger Schritt, um den finanziellen Druck zu mildern, da allein 2018 Kredite über 1,5 Milliarden Euro zur Rückzahlung fällig sind. Zudem muss der Konzern noch kurzfristig eine Liquiditätslücke von 200 Millionen Euro im operativen Geschäft schließen, soll hierbei aber voran kommen, wie gestern das Magazin „Finance” in seiner Onlineausgabe berichtet hat. Hier noch einmal unsere gestrige Steinhoff-News dazu:
Steinhoff Aktie mit Kurssprung - was ist der Grund?
„Nach einem weiteren Schwächeanfall der Steinhoff Aktien am Mittwochvormittag erholt sich der Aktienkurs des niederländisch-südafrikanischen Krisenkonzerns im heutigen Handelsverlauf deutlich. Am Nachmittag notiert die Steinhoff Aktie mit mehr als 11,5 Prozent im Plus bei 0,437 Euro und damit quasi auf Tageshoch, während am Morgen noch Kurse bis zu 0,365 Euro notiert wurden. Auslöser der Aufwärtsbewegung im heutigen Handel sind Spekulationen, dass Steinhoff bei den Verhandlungen mit Banken um eine dringend benötigte Finanzierung des operativen Geschäfts voran kommt. Dies berichtet das Magazin „Finance” am Mittwoch in seiner Online-Ausgabe und beruft sich dabei auf mehrere Quellen, die mit dem Fall betraut seien.
Dem Bericht zufolge könne ein Abschluss einer Finanzierung kurz bevor stehen. Es soll um einen Betrag von 200 Millionen Euro gehen, der Steinhoff Africa zur Verfügung gestellt werden solle und den diese anschließend an Steinhoff Europe weiterreichen werde. Die Summe wurde zuletzt schon als Liquiditätslücke an der Börse genannt, die Steinhoff noch zu schließen habe, um einen kurzfristigen Zusammenbruch des operativen Geschäftes in einigen Bereichen aus Geldmangel zu verhindern. Während einige Sparten des Unternehmens jüngst neue Finanzierungsdeals gemeldet haben, räumte Steinhoff zuletzt selber ein, dass noch erheblicher Finanzierungsbedarf in einigen operativen Bereichen bestehe. Kann das MDAX-notiere Unternehmen die Lücke nicht schließen, droht die Pleite. Knackpunkt der Verhandlungen dürften Sicherheiten für die bisherigen Gläubiger sein.
Ein Abschluss der Verhandlungen ist offen. Von Steinhoff gibt es keinen Kommentar zu den Vorgängen.”