K+S: Neue Strategie enttäuscht die Börse - Aktie deutlich im Minus
Was wurde nicht alles spekuliert im Vorfeld des heutigen Termins, an dem K+S seine neue Langfriststrategie bekannt geben will. Von einer möglichen Ausgliederung des Salzgeschäftes war an der Börse die Rede - eine Spekulation, die allerdings nur kurzfristig für steigende Kurse bei der K+S Aktie sorgte und schon in der vergangenen Woche wieder einkassiert wurde. Mit Recht, wie sich heute zeigt, denn derartige Pläne sind bei den Kasselern nicht zu sehen. Stattdessen wird deren neues Strategieprogramm „Shaping 2030”, das in zwei Phasen ablaufen soll, an der Börse mit Enttäuschung aufgenommen. Gegen Mittag notiert die K+S Aktie bei 21,50 Euro mit 4,47 Prozent im Minus, das bisherige Tagestief ist bei 21,235 Euro notiert. Charttechnische Verkaufssignale belasten die Lage heute zusätzlich.
„Kern der Strategie ist eine markt- und kundenorientierte Aufstellung des bis dato produktionsgesteuerten Unternehmens. Die Ausrichtung auf die vier Kundensegmente erfordert die konsequente Integration der Geschäftsbereiche Kali- und Magnesiumprodukte und Salz und ermöglicht zugleich die Hebung von Synergien”, so K+S zu den Plänen, nachdem der Konzern zuletzt mit der Inbetriebnahme des Bergwerks Bethune in Kanada ein milliardenschweres Investitionsprojekt abschließen konnte. Im Zuge der Strategie richte man sich auf die Bereiche Agriculture, Industry, Consumers und Communities aus.
Neue K+S-Strategie soll in zwei Phasen umgesetzt werden
In der ersten Phase bis zum Jahr 2020 will K+S die Ausrichtung auf die vier neuen Bereiche umsetzen. Der Kasseler Rohstoffkonzern erwartet aus der Neuausrichtung ab Ende 2020 Synergien von mindestens 150 Millionen Euro pro Jahr und bis Ende 2020 eine Halbierung des Verschuldungsgrades. Ab 2019 will man einen positiven freien Cashflow erzielen und 2023 ein Investment-Grade-Rating erzielen. „Dies bedeutet auch einen Kulturwandel, denn die Perspektive auf unser Geschäft und die Art, wie wir zusammenarbeiten, wird sich verändern”, kündigt K+S-Chef Burkhard Lohr am Montag an. In der zweiten Phase will das Unternehmen unter anderem unabhängiger vom Kalipreis werden. „Daher setzen die Wachstumsoptionen darauf, das Spezialitätengeschäft sowie angrenzende Geschäftsfelder wie z. B. Fertigation auszubauen”, so K+S. 2030 ist dann ein operativer Gewinn auf EBITDA-Basis von 3 Milliarden Euro das Ziel.
Von Experten gibt es gemischte Stimmen, bisher sind in heutigen Kommentaren Kursziele zwischen 19 Euro und 28 Euro und Einstufungen von „sell” bis „buy” für die Rohstoffaktie zu sehen. Die DZ Bank und Independent Research nennen mit 21 Euro und 24 Euro zwar neue Kursziele für die K+S Aktie, sehen damit aber kein oder nur begrenztes Kurspotenzial - es gibt jeweils ein „Halten” als Einstufung. Mehr über die Expertenstimmen zur neuen K+S-Langfriststrategie lesen Sie im Tagesverlauf auf www.4investors.de.
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